Bundeswehr investiert in elektronisches Lernen

22.10.2004
Begriff der "Fernausbildung" geprägt.

Mit der Einführung der Fernausbildung betritt die Bundeswehr Neuland. Sie hat den Begriff "Fernausbildung" mit Bedacht gewählt. Die zugrunde liegende didaktisch-methodische wie organisatorisch-technische Konzeption reicht über die heute gebräuchlichen Formen des E-Learning und seiner teilweise anders bezeichneten Varianten hinaus, weil Fernausbildung nicht nur den Einsatz von IT-Komponenten und Telekommunikationsmedien bedeutet. Ihr didaktischer Kernaspekt ist die Nutzung einer kooperativen Lernwelt für die selbsttätige Erschließung, Aneignung und Verbreitung von Wissen.

Fernausbildung wird sich nicht vom Gedanken der Ausbildung als angeleitetes und begleitetes Lernen verabschieden. Deshalb wird sie durch Teletutoren begleitet. Lernende und Tutoren werden in der Fernausbildung als "Experten unterschiedlicher Ausprägung" verstanden. Sie bleiben über das Lehrgangsende hinweg miteinander im Kontakt zum Austausch von Wissen und Erfahrungen. Zu diesem Kreis werden Dritte mit besonderen Qualifikation und Kompetenzen zur Beratung hinzugezogen.

Dieses Konzept eröffnet den Aufbau von "Communities of Knowledge and Practice". Teletutoren werden in den kommenden Jahren hierfür aus- und weitergebildet. Die ersten Erfahrungen des neuen Lehrganges liegen inzwischen vor und werden im Rahmen eines Workshops auf dem 10. Bonner Kongress am 11. und 12. November vorgestellt (www.bonner-kongress.de).

Teletutoren unterstützen

Gut funktioniert auf diesem Gebiet auch die Zusammenarbeit zwischen dem Streitkräfteamt der Bundeswehr in Bonn, der Universität der Bundeswehr Hamburg und Privatunternehmen. So hat die Thales Defence Deutschland GmbH gemeinsam mit der Bundeswehr den ersten Lehrgang "Teletutor Bundeswehr" entwickelt. Die elektronischen Unterrichtshilfen sind neben dem didaktischen Konzept, den Teletutoren und der Ausbildungstechnologie ein unverzichtbares Element der Fernausbildung geworden. (hk)