Röttgen auf der CeBIT 2010

Bundesumweltminister: "Wir haben nicht das Recht aufzugeben"

05.03.2010
Von 
Jan-Bernd Meyer betreute als leitender Redakteur Sonderpublikationen und -projekte der COMPUTERWOCHE. Auch für die im Auftrag der Deutschen Messe AG publizierten "CeBIT News" war Meyer zuständig. Inhaltlich betreute er darüber hinaus Hardware- und Green-IT- bzw. Nachhaltigkeitsthemen sowie alles was mit politischen Hintergründen in der ITK-Szene zu tun hat.

Hilfe für Entwicklungsländer

Ganz sicher gefragt sei die staatliche, die politische Verantwortung in Sachen Klimaschutz auch, um den Entwicklungsländern auf dem Weg zu helfen, eine Klima schonende Entwicklung zu betreiben. "Aus eigener Kraft werden sie das nicht leisten können." Sie brauchen die Begleitung für ihre Entwicklung, damit sie nicht "kurzfristig in ihrer Not sozusagen" nach Gewinnmaximierung und Entwicklungssteigerung suchen und dadurch langfristig Kosten eingehen. "Wir müssen ihnen helfen, auch zu investieren in einen klimaverträglichen Investitionspfad, der kurzfristig zwar Investitionen bedeutet, langfristig jedoch Wachstum erst ermöglicht durch Ressourcenverträglichkeit."

Außerdem äußerte sich Röttgen zu der Meinung, wenn Unternehmen die Federführung in Sachen Umweltschutz übernähmen, würde der Bock zum Gärtner gemacht. Der CDU-Minister darauf: "Das ist sicher nicht richtig. Das Verständnis, dass Ressourcenschonung, Klimaverträglichkeit und Energiesparen eine unternehmerische Last ist, ein Nachteil sei und eine Bürde, ist für die meisten Unternehmen falsch." Denn Energieeffizienzpotenziale zu nutzen sei schon allein und ganz offensichtlich eine Möglichkeit von Kostensparoptionen.

Und "volkswirtschaftlich stimmt es schon gar nicht. Ich bin der Überzeugung, dass die Umstellung unserer Wirtschaft, auf eine Ressourcen schonende Art zu produzieren und Energie zu produzieren und zu vertreiben, der Wachstumsmarkt und die innovative Leitidee dieses Jahrhunderts ist."

Darum sei Klimaschutz eine Chance für Unternehmen und die Wachstumschance für eine Volkswirtschaft. Die Unternehmen seien nicht die Gegner von Klimaschutz, sondern die Träger und viele von ihnen die Gewinner von Klimaschutz. Man habe es mit einer Umstellung der Volkswirtschaft zu tun. Und mit dieser werde sich die Volkswirtschaft verändern von einer bei der Produktion Ressourcen verbrauchenden Wirtschaft auf eine, in der Unternehmen ihr Geschäftsmodell gerade darin erblicken, Ressourcen schonende Techniken herzustellen.