Medienberichten zufolge haben die Bundesregierung und das kanadische Unternehmen Blackberry (früher RIM, Research In Motion) einen Antispionage-Vertrag abgeschlossen. Damit kann die deutsche Regierung teilweise kontrollieren, was Blackberry mit den Daten anstellt, die über die Server des Unternehmens laufen. Nötig wurde die gegenseitige Absprache durch den anstehenden Kauf der Firma Secusmart, welche die Handys der Bundesregierung gegen Spionage schützt.
Vor allem im Wirtschaftsministerium waren Befürchtungen laut geworden, der Verkauf von Secusmart an Blackberry könnte "wesentliche Sicherheitsinteressen Deutschlands gefährden". Die Bundesregierung stimmte dem Verkauf daher nur unter der Bedingung zu, dass es Blackberry dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) gestattet, "den Quellcode des Blackberry-Betriebssystems einzusehen und zu kontrollieren", wie es heißt.
Außerdem verpflichtet sich Blackberry dazu, dem Unternehmen bekannte, sicherheitsrelevante Schwachstellen im System der Bundesregierung umgehend mitzuteilen. Die Kanadier müssen zudem eine No-Spy-Erklärung abgeben. So sollen "nachteilige Auswirkungen des Verkaufs auf die mobile Kommunikation der Bundesverwaltung" ausgeschlossen werden, so die Süddeutsche Zeitung.