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Bundesregierung fürchtet Krieg im Internet

03.04.2000

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Einem Bericht des "Spiegel" zufolge fürchtet die deutsche Bundesregierung oder besser deren geheim tagende Arbeitsgruppe "Kritis" (Informationstechnische Bedrohungen für Kritische Infrastrukturen) völlig neuartige Bedrohungen für Staat und Wirtschaft aus dem Internet. Nach fast zweijähriger Arbeit kommt Kritis zu dem Schluss, an die Stelle einer "kriegerischen Auseinandersetzung im herkömmlichen Sinne" könnten künftig Angriffe aus dem Netz stehen. Die Experten gehen davon aus, dass künftig mit politisch extremistischen oder gekauften Hackern zu rechnen sei, die elektronische Großangriffe im Auftrag von kriminellen Organisationen oder feindlichen Staaten ausführen. Als potenzielle Angriffsziele kämen etwa die Energieversorgung, das Gesundheitswesen oder die Polizei der Bundesrepublik in Frage. Die Gruppe plädiert daher für "eilige Maßnahmen" und die sofortige Sicherung aller kritischen Bereiche. Außerdem solle das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) eine "schnelle Eingreiftruppe" bilden, die im Notfall jederzeit abrufbereit sei.