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Offenes Internet in Gefahr

Bundesrat kritisiert EU-Vorstoß zur Netzneutralität

29.11.2013
Der Bundesrat hat erhebliche Kritik an einem Vorschlag der EU-Kommission zur Internetregulierung geäußert. Der Vorschlag von EU-Digitalkommissarin Neelie Kroes bringe "offensichtlich eine Abkehr vom offenen Internet" mit sich, heißt es in einem Beschluss der Länderkammer vom Freitag.

Die Länder sprachen sich für einen Erhalt der Netzneutralität aus. Danach sollen alle Datenpakete im Internet gleich behandelt und gleich schnell an die Kunden weitergeleitet werden. Das sei in dem Entwurf nicht eindeutig festgelegt. Eine willkürliche Beschränkung des Zugangs zu einzelnen Inhalten hält der Bundesrat für nicht akzeptabel.

Neelie Kroes sorgt für Ärger.
Neelie Kroes sorgt für Ärger.
Foto: EU Kommission

Kroes' Plan sieht vor, dass Anbieter von Internetinhalten mit den Anbietern von Internetanschlüssen Vereinbarungen schließen dürfen. Damit könnten bestimmte Inhalte bevorzugt an die Internetnutzer weitergeleitet werden. Der Bundesrat befürchtet, dass die Regelungen Unternehmen davon abhalten könnten, Geld in den Ausbau schneller Internetverbindungen zu stecken. Die Länder bezweifeln, ob eine Verordnung auf EU-Ebene überhaupt notwendig ist. (dpa/sh)