ISDN-Anlage vorerst nur zur analogen Telefonvermittlung:

Bundespresseamt installiert TN-Anlage

21.03.1986

FRANKFURT (sch) - Mit der für Mai diesen Jahres vorgesehenen Installation der digitalen Nebenstellenanlage Integral 333 von Telenorma (TN) schwenkt das Presse- und Informationsamt der Bundesregierung auf die ISDN-Schiene um.

Bei der Ausschreibung, die einen Auftragswert von 2,4 Millionen

Mark hat, konnte sich der Frankfurter Hersteller gegen vier weitere große Mitbewerber, wie beispielsweise Nixdorf und SEL, durchsetzen. Zunächst soll das Vermittlungssystem mit maximal 85 Externleitungen und 800 Nebenstellen allerdings wie eh und je "schalten und walten". TN-Aussagen zufolge wird die oberste PR-Stelle der Regierung bis auf weiteres die Fähigkeiten der Anlage noch nicht voll ausschöpfen. Dieses Phänomen sei aber derzeit durch die Bank feststellbar.

Dazu Roland Knupfer, PR-Verantwortlicher bei Telenorma: "Das ist das Eigenartige an der Sache. Wir haben die Erfahrung gemacht, daß die Kunden sich diese zukunftssichere Schaltzentrale zulegen, aber nicht den nächsten Schritt hin zu einer wirklich integrierten Kommunikation vollziehen." Die Anwender zögerten, sich die entsprechende Peripherie anzuschaffen und gingen mit den bereits vorhandenen Systemen über die verschiedenen anderen Netze und die Amtsanschlüsse, nicht aber über Nebenstellenanlagen. Momentan könne man leider noch kein vorzeigbares Objekt vorweisen.

In diesem Dilemma befinden sich jedoch auch andere Hersteller. So sieht die Situation bei SEL ganz ähnlich aus. Doch gibt man auch hier selbstkritisch zu, daß ja noch nicht alle Schnittstellen der neuen CCITT-Norm für ISDN zur Verfügung gestellt werden könnten. Zu einem der ersten SEL-Kunden - die dem Vernehmen nach mit Nonvoice-Features liebäugeln - gehört der Automobilhersteller Porsche.