Bundeskartellamt stimmt debitel-Übernahme durch freenet zu

28.05.2008
Der letzte Schritt zur erfolgreichen Übernahme von debitel durch den Telekommunikationsanbieter Freenet AG ist getan. Das Bundeskartellamt stimmte der Transaktion zu und ließ damit auch die Pläne von United Internet und Drillisch endgültig platzen, die eine vollständige Übernahme der Freenet AG planten.

Das Bundeskartellamt gab nun endgültig grünes Licht in dem Übernahme-Verfahren zwischen dem Telco-Anbieter Freenet AG und dem Mobilfunk-Provider debitel. Der Vorstandschef von freenet, Eckhard Spoerr, zeigte sich erfreut über die endgültige Zustimmung und will sein Unternehmen zur größten Vertriebsplattform für Telekomprodukte machen.

Seit der Zustimmung zur Übernahme durch den freenet-Vostand Ende April, gab es immer wieder harsche Proteste von United Internet und der Drillisch AG.

Die beiden größten Anteilseigner der Freenet AG wollten das Unternehmen selbst übernehmen und zerschlagen. United Internet ist am DSL-Geschäft und Drillisch an der Mobilfunksparte interessiert. Da der bisherige Haupteigentümer von debitel, Permira-Fonds, nun aber 25 Prozent der freenet-Anteile erhalten soll, würden Drillisch und United Internet leer ausgehen. Die Unternehmen versuchten Anfang Mai, mit einer einstweiligen Verfügung die Übernahme zu verhindern. Sie wurde vom Kieler Landgericht abgewiesen.

Wie das Handelsblatt schreibt, kommt auf die Freenet AG ein weiteres Problem zu. Der Netzbetrieber E-Plus sieht durch die teure Übernahme von debitel für 1,63 Milliarden Euro die Bonität des Unternehmens gefährdet. Eine Bürgschaft in zweistelliger Millionenhöhe könnte für die nötige Sicherheit sorgen. Auch ein zweiter Netzbetreiber soll über solche Maßnahmen nachdenken.

powered by AreaMobile