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Bundeskartellamt prüft Vergabe der Online-Übertragungsrechte für Bundesligaspiele

14.06.2006
Wettbewerbern der Deutschen Telekom kritisieren ein mit Arena und der Deutschen Fußball Liga (DFL) getroffenes Arrangement des Carriers.

Auslöser für die Untersuchung ist offenbar ein Schreiben der im Bundesverband Breitbandkommunikation (Breko) zusammengeschlossenen Konkurrenten - darunter Arcor, Versatel oder Hansenet - an das Kartellamt. Darin unterstellt Breko dem Ex-Monopolisten Presseberichten zufolge, er habe ein "missbräuchliches Verhalten zu Lasten Dritter" an den Tag gelegt. Konkret soll die Telekom bei ihren Verhandlungen dafür gesorgt haben, dass Wettbewerbern der Zugang zu den Online-Verwertungsrechten verwehrt blieb.

Um - ähnlich wie die Telekom - auch ihren Kunden Bundesligaspiele via Internet präsentieren zu können, hatten die rund 50 im Breko organisierten TK-Firmen gehofft, mit dem Pay-TV-Anbieter Arena ins Geschäft zu kommen. Die Tochter des zweitgrößten deutschen Kabelnetzbetreibers Unity Media hatte neben den Fernsehrechten zudem eine Lizenz zur Übertragung der Bundesligaspiele via Internet erhalten. Diese schloss auch das Recht zur Vergabe von Sublizenzen ein. Mit der kürzlich erzielten Einigung zwischen der Telekom und DFL ist diese Option allerdings vom Tisch: Der Carrier verzichtete auf die Ausstrahlung des Internet-Signals über TV-Kabel und Satellit. Im Gegenzug erklärte sich Arena bereit, seine zusätzlich erhaltenen Internet-Rechte nicht an Dritte weiterzugeben.

Wie das "Handelsblatt" meldet, wird das Kartellamt die Vorwürfe von Breko prüfen. Die Telekom selbst sieht den Wettbewerb weiter gewährleistet, da die Übertragung alternativ via Kabel angeboten werde. (mb)