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Peter Schaar

Bundesdatenschützer hat Bedenken gegen Googles "Street View"

16.07.2008
Bundesdatenschützer Peter Schaar hat erhebliche Bedenken gegen Googles neuen Dienst Street View.

Mit dem neuen Dienst des Suchmaschinen-Spezialisten sollen künftig digitale Fotos von jedem einzelnen Haus mit weiteren persönlichen Daten verknüpft werden können. Der Bundesdatenschutzbeauftragte fordert rechtliche Einschränkungen. Mit dem Dienst würden "persönliche Lebensumstände noch intensiver ausgeleuchtet", teilte Schaar am Mittwoch mit.

Nach Meinung des Datenschützers sollten Geodaten nur mit Einwilligung der Betroffenen genutzt werden dürfen. Andernfalls sei Missbrauch nicht ausgeschlossen. So sei es denkbar, dass die Bewohner der fotografierten Häuser künftig mit Werbung etwa für Renovierungs-Dienste überschüttet werden oder Kriminelle den Dienst nutzen, um Objekte auszuspähen. Schaar appellierte an den Bundestag, die gesetzlichen Richtlinien bei den für Herbst geplanten Beratungen zu den Datenschutzregeln zu berücksichtigen.

Von zahlreichen amerikanischen Städten hat Google bereits entsprechende Fotos in seinen Kartendienst "Google Maps" integriert. Allerdings geriet der Dienst auch in den USA in die Kritik, da auf vielen Fotos ungefragt Personen abgelichtet sind, die sich in ihrer Privatsphäre gestört fühlen. Für Europa bietet das Unternehmen seit Anfang des Monats detaillierte Straßenansichten um die Radstrecke der Tour de France an. Folgen sollen Aufnahmen aus großen Städten wie Berlin. Die Fotos werden aus Autos gemacht, auf dessen Dächern eine spezielle Digitalkamera installiert ist. (dpa/tc)