Risikobewußtsein gefordert

Bundesamt warnt vor zunehmenden Gefahren im Netz

20.01.2014

Nachfrage nach Sicherheit nimmt zu

Das BSI ist auch für den Schutz der Regierungskommunikation zuständig. "Sicherheit ist kein einfaches Geschäft", sagte Hange. Die Sensibilisierung für die Gefahren im Netz brauche Zeit. "Wir haben sichere Technik, aber das Bewusstsein dafür muss auch da sein."

Mit Blick auf sogenannte Krypto-Handys sagte er: "Sicherheit bedeutet beispielsweise, dass man beim Smartphone zwei Knöpfe mehr drücken muss. Manch einem ist das schon zu viel." Angesichts der Spähaffäre sei die Nachfrage nach Smartphones mit einem Verschlüsselungschip des BSI aber sehr gestiegen - von staatlichen Stellen, aber auch von der Wirtschaft. Es gebe auch Chancen, mit der Cybersicherheit neue Märkte zu erschließen. Die Nachfrage nach Sicherheit nehme zu.

Das Bundesamt veranstaltet am kommenden Mittwoch gemeinsam mit der Bundesakademie für Sicherheitspolitik in Berlin eine Konferenz zur Cybersicherheit. Dort geht es um technische und wirtschaftliche Fragen rund um das Thema, vor allem aber auch um politische Aspekte. Die Spähaktionen der USA in deutschen IT-Netzen etwa haben zu einer großen Belastung für das deutsch-amerikanische Verhältnis geführt.

Der Präsident der Bundesakademie für Sicherheitspolitik, Hans-Dieter Heumann, sprach von einer großen Vertrauenskrise in den Beziehungen. "Jetzt ist die Stunde der Wahrheit." Zu den stockenden Verhandlungen über ein bilaterales Geheimdienstabkommen sagte er dpa, so wie die Verhandlungen angelegt seien, als Gespräche nur zwischen Deutschland und den USA, seien sie zum Scheitern verurteilt. Sie könnten allenfalls ein Anfang sein für Verhandlungen zwischen den USA und der EU. "Hierbei sollten die Europäer ihre Standards durchsetzen, auf die sie sich allerdings vorher einigen müssen."

Heumann beklagte zudem, viele Bürger gingen zu unbekümmert mit ihrer Kommunikation um. "Das ist nicht gerechtfertigt angesichts der Gefahren, die zunehmen." (dpa/mb)