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Bull präsentiert neuen 32 Bit-Rechner

20.02.1987

KÖLN (pi) - Mit einem neuen 32Bit-Minicomputer für technisch-wissenschaftliche Anwendungen kann die Honeywell Bull AG jetzt aufwarten. Das Modell SPS 7/300 ist ein weiteres Mitglied der SPS-7-Familie und bietet eine virtuelle Speicherkapazität von 4 GB.

Der Rechner ist mit Motorola-Prozessoren für Datenverarbeitung (MC68020), Gleitkomma-Arithmetik (MC68881) und virtuelle Speicherverwaltung bestückt, die alle mit einer Taktfrequenz von 16,67 Megahertz betrieben werden. Der Hauptspeicher von 4 MB läßt sich auf 16 MB ausbauen. In einer Basiskonfiguration sind ferner eine 60-MB-Festplatte, ein Streamer-Kassettenlaufwerk mit ebenfalls 60 MB, ein AT-kompatibles Diskettenlaufwerk mit 1,2 MB Speicher und sechs asynchrone Schnittstellen enthalten.

Beim Anschluß von Grafikterminals wird jedes Gerät mit einem intelligenten Controller ausgestattet, der wiederum von einem eigenen MC 68020 gesteuert wird. Bull bezeichnete dies als Alternative zu Workstation-Konzepten auf LAN-Basis. Für das jüngste Mitglied der Familie werden Grafikschnittstellen nach den Normen GKS (Level 2c) und GDS/CGI angeboten.

Wie bei den anderen SPS-7-Modellen läuft auch dieser Rechner unter dem Betriebssystem Spix, einer Implementierung, die dem Umfang der Unix-Version 2.2 entspricht und die Empfehlungen der X/Open-Gruppe unterstützt. Neben den Standard-Sprachen C, Fortran und Pascal bietet Bull eigenen Aussagen zufolge auch Compiler für Prolog und Le-Lisp als Standardprodukte. Des weiteren steht mit Kool ein von Bull entwickelter Expertensystem-Generator zur Verfügung. Als Standard-Datenbank wird das relationale Datenbankmanagementsystem Oracle (mit SQL) eingesetzt.

Mit Kommunikationsschnittstellen ist dieses System ebenso ausgestattet wie die anderen Modelle der SPS-7-Familie: Für den Datei-Transfer zu weiteren Bull-Systemen werden die ISO/DSA-Protokolle und UFT-Funktionen verwendet, als lokales Netz fungiert Ethernet mit TCP/IP und für Industriekommunikation und Electronic Mail gemäß CCITT-X.400-Standard sind die Schnittstellen DR11W und IEEE488 vorgesehen. Für eine Basiskonfiguration muß der Anwender rund 54 400 Mark zahlen.