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Bug in Linux-Kernel verursacht Datenverlust

09.12.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Entwickler haben einen Fehler im Kernel 2.4.20 des Open-Source-Betriebssystems Linux entdeckt. Er tritt nur unter bestimmten laut Experten in der Praxis kaum vorkommenden Bedingungen auf und hat den Verlust von Daten zur Folge. Dazu müssen Administratoren den "Specialized Mode" für das Dateisystem "ext3" wählen und es während des Betriebs unmounten. In diesem Fall gehen alle Daten, die innerhalb der letzten 30 Sekunden des Betriebs gespeichert wurden, verloren.

Der betroffene Kernel wird seit dem 28. November von verschiedenen Linux-Distributoren zum Update angeboten. Er ist jedoch nicht Bestandteil der ausgelieferten Komplettpakete. Suse hat zum Beispiel in seine Linux-Distribution 8 den Kernel 2.4.19 gepackt. Zudem ist bei Suse das Dateisystem "ReiserFS" als Standard vorgesehen.

Nach Einschätzungen von Experten könnte der Kernel 2.4.19 einen ähnlichen Bug im Zusammenhang mit ext3 aufweisen. Standardisierte Bugtracking-Tools sollen in Zukunft dazu beitragen, solche Fehler noch vor der offiziellen Veröffentlichung neuer Kernel zu beseitigen. (lex)