Förderpolitik Green IT

Bürokratie statt schnelle Hilfe

04.12.2009
Von 
Jan-Bernd Meyer betreute als leitender Redakteur Sonderpublikationen und -projekte der COMPUTERWOCHE. Auch für die im Auftrag der Deutschen Messe AG publizierten "CeBIT News" war Meyer zuständig. Inhaltlich betreute er darüber hinaus Hardware- und Green-IT- bzw. Nachhaltigkeitsthemen sowie alles was mit politischen Hintergründen in der ITK-Szene zu tun hat.

Die Finanzierung

Der Antragsteller erhält eine Förderung in Form eines zinsvergünstigten Darlehens. König: "Bei der Spitzenförderung können 70 Prozent der förderfähigen Kosten mit solch einem zinsvergünstigten Darlehen finanziert werden." Auf gesonderten Antrag sei es ferner möglich, im Umweltinnovationsprogramm 30 Prozent dieser Kosten als Investitionskostenzuschuss zu bekommen. Wichtig: In die Summe der förderfähigen Kosten dürfen keine Betriebsmittel und keine Personalkosten eingerechnet werden.

Der Antragsteller muss auch darlegen, warum er sein Green-IT-Projekt ohne eine staatliche Förderung nicht realisieren kann. Dabei geht es um die Darstellung des unternehmerischen Risikos.

Die Kritik, das ganze Prozedere dürfte wohl abschreckend auf potenzielle Antragsteller wirken, erwidert König mit Hinweisen auf "das System, das uns vorgegeben ist. Wir versuchen, das zu transformieren, zu übersetzen, zu moderieren."

Breitenförderung

Anders sind die Voraussetzungen bei der Breitenförderung. Hier können Interessenten noch bis einen Tag vor Abschluss eines Projekts einen Förderantrag stellen. Ansprechpartner sind die Hausbanken. Diese kommunizieren mit der KfW-Bank. Hier ebenso wie bei der Spitzenförderung werden zinsvergünstigte Darlehen zur Verfügung gestellt.

Voraussetzung für die Zahlung solcher Gelder in der Breitenförderung ist der Nachweis, dass sich mit dem Projekt bei einer Neuinvestition eine um 15 Prozent bessere Energieeffizienz erzielen lässt, als sie der Branchendurchschnitt aufweist. Handelt es sich lediglich um Ersatzinvestitionen, gilt es, 20 Prozent Energieeffizienz im Vergleich zum Branchendurchschnitt nachzuweisen.

König bringt ein Beispiel: Wer alte Server oder eine alte Kühlung durch neue ersetzt und dafür 50.000 oder 100.000 Euro investieren muss, bekommt diese Kosten zu 100 Prozent mit einem zinsgünstigen Darlehen finanziert. Je nach Risikoklasse und Bonität, die von der Hausbank geprüft wird, gebe es momentan Zinssätze zwischen zwei und drei Prozent. "Das ist zwar mehr als eine Null-Prozent-Finanzierung. Aber gefühlt geht es an eine solche ran." (jm)