Förderpolitik Green IT

Bürokratie statt schnelle Hilfe

04.12.2009
Von 
Jan-Bernd Meyer betreute als leitender Redakteur Sonderpublikationen und -projekte der COMPUTERWOCHE. Auch für die im Auftrag der Deutschen Messe AG publizierten "CeBIT News" war Meyer zuständig. Inhaltlich betreute er darüber hinaus Hardware- und Green-IT- bzw. Nachhaltigkeitsthemen sowie alles was mit politischen Hintergründen in der ITK-Szene zu tun hat.

Erst beantragen - dann bauen

Wichtig ist: Erst nachdem der Antrag auf Spitzenförderung gestellt ist, kann der Antragsteller beginnen, Aufträge für sein Rechenzentrum zu vergeben. Wer also bereits Server, Speicher oder Kühlgeräte für sein RZ geordert hat, bevor der Förderantrag unterwegs ist, der hat bei der Fördermittelvergabe Pech. Dazu König: "Um Fördermittel zu bekommen, darf der Antragsteller noch nicht bestellt haben. Auch Veränderungen beispielsweise an der Gebäudehülle zur Energieeffizienzsteigerung sind förderfähig. Aber mit diesen Veränderungen darf noch nicht begonnen worden sein, wenn man den Antrag stellt."

Die Prüfung der Anträge in der Spitzenförderung dauert etwa zwei bis vier Monate. Für IT-Verantwortliche und ihre Planungen ist dieser Zeitverzug inakzeptabel. Wenn erst einmal auf die Bewilligung von Fördergeldern gewartet werden muss, bevor mit der Renovierung des Data Center begonnen werden kann, kommt die gesamte Planung ins Stocken.

Die Problematik ist Bitkom-Mann König bewusst. Grundsätzlich gebe es deshalb die Möglichkeit eines "vorzeitigen Vorhabensbeginns". Klingt nach Beamtendeutsch und bedeutet, dass man mit guten Argumenten, warum IT-Anschaffungen schon vor der Förderprüfung sein müssen, durchaus Chancen hat. Auch hier stehe das Beratungsbüro des Bitkom dem Antragsteller hilfreich zur Seite, denn "wir verstehen die Sprache der Fördergeber etwas besser als die Leute draußen", so König.