"Budgets sind Verschwendung"

25.11.2003
Von 
Ingrid Weidner arbeitet als freie Journalistin in München.

Wer morgens ins Büro geht und fleißig seinen Postkorb abarbeitet, hat laut Zielke ein Problem. Technisch orientierte Mitarbeiter neigen überwiegend zu dieser Arbeitshaltung. In Krisenzeiten sind die Fleißigen oft die ersten, die gehen müssen, so die Erfahrung des Professors. "Selbst-Marketing ist unumgänglich. Dazu gehört auch, politische Spielchen mitzuspielen", erläutert Zielke.

Außerdem hilft ein gutes Netzwerk, das über unterschiedliche Abteilungen und Hierarchiestufen hinweg gespannt sein sollte. Den Teilnehmern gibt er zahlreiche Tipps, worauf sie im Arbeitsalltag achten sollten: "Stellen Sie sich vor, Sie treffen Ihren Chef im Aufzug und sollen ihm in einem zweiminütigen Spot ihre Kernkompetenzen vorstellen."

Christian Zielke: "Sie sollten sich im Unternehmen und in der Bewerbungssituation als Problemlöser präsentieren."

Ein anderer Hinweis zielt auf die Struktur im Unternehmen ab. Welchen Stellenwert nimmt die eigene Abteilung innerhalb der Firma ein? Mitarbeiter und Manager hilft es, wenn sie wissen, wie sie und ihr Team eingeschätzt werden. "Sie sollten sich im Unternehmen wie auch in der Bewerbungssituation als Problemlöser präsentieren", erklärt Zielke.

Stehen Umstrukturierungen an, sollte das eigene Frühwarnsystem rechtzeitig anspringen. Der Betroffene kann sich frühzeitig nach einem neuen Job umsehen und so einer möglichen Entlassung den Schrecken nehmen. Zielke empfiehlt, auch außerhalb der Firma ein gutes Netzwerk aufzubauen. Ob im Berufsverband, Sportverein oder der eigenen Verwandtschaft - mit etwas Phantasie lässt sich das Marketing in eigener Sache lernen.