Buchtipps: Sich selbst kein Bein stellen

12.05.2005

Die Arbeitswelt verlangt mehr denn je von den Angestellten; knappe Budgets, Überlastung und weniger Mitarbeiter für mehr Aufgaben, sind nur einige der Stressfaktoren, die so manchem das (Arbeits-)Leben schwer machen. Doch das "Schuld sind immer die anderen"-Prinzip lässt der Autor Wilfried Reiter nicht gelten, ganz im Gegenteil. Er empfiehlt den Lesern weder optimales Zeit-Management noch eine Vereinfachungsstrategie à la "Simplify your Life", sondern knöpft sich 50 gerne kolportierte Sprüche vor, mit denen sich viele selbst ein Bein stellen.

Dazu zählen bei-spielsweise Redeweisen wie "Was ich mache, mache ich richtig", "Da musst du durch" oder auch die oft gehörte Antwortvariante "Ja, aber…". Die Erklärungen ermöglichen dem Leser einige Aha-Effekte; doch der anschließende Part ist der schwierigere, wenn es darum geht, die alten Verhaltsmuster gegen neue auszutauschen. Zwar wird es meist keine leichte Aufgabe sein, sich peu à peu von lästigen Gewohnheiten zu lösen, um zufriedener durch das Berufsleben zu gehen. Aber es ist realistischer, als auf großes Verständnis vom Chef oder von Kollegen zu hoffen.

Wilfried Reiter: Die Kunst, sich selbst ein Bein zu stellen. 50 Erfolgsfallen und wie man sie umgeht. Hoffmann und Campe, Hamburg 2004. 267 Seiten, 19,90 Euro.