Loewe Opta präsentiert erste Btx-Endgeräte nach neuem europäischem Standard:

Btx-Decoder für CEPT kostet tausend Mark

11.02.1983

DÜSSELDORF (bi) - Den ersten serienreifen Bildschirmtext-Decoder, der CEPT (neuer europäischer Standard) kann, hat letzt das Kronacher Hi-Fi-Unternehmen Loewe Opta vorgestellt. 1000 Mark kostet er und liegt damit erheblich unter der befürchteten Preishöhe, aber doch noch 300 Mark über der Vorstellung, die das Beratungsunternehmen Diebold mit "unter 700 Mark" als "erfolgsfördernd" für das neue Medium Bildschirmtext ermittelt hat.

Anfragen für den Decoder liegen, so der Pressesprecher des Unternehmens, von allen größeren Unternehmen vor. Eine feste Vereinbarung über den Bezug des Loewe-Decoders bestehe jedoch erst mit der Philips Kommunikations Industrie (PKI).

Zwei Produktlinien für Btx-Endgeräte stellte das Unternehmen am Vortag des Online-Kongresses in Düsseldorf vor: Consumergeräte darunter den billigsten TV zum Preis von 2950 Mark. Ein Fernseher mit Btx-Decoder und Stereoteil soll demnach 3500 Mark kosten und ein entsprechendes Standgerät 3950 Mark. Auf der professionellen Linie bietet Loewe ein 14-Zoll-Gerät mit Editiertastatur zu 6000 Mark an; ferner ein 10-Zoll-Gerät, ebenfalls mit Editiertastatur, zu 5000 Mark. Ein Drucker komplettiert das Angebot.

Alle genannten Geräte sollen zur Berliner Internationalen Funkausstellung im August lieferbar sein. Loewe Opta geht davon aus, daß kein anderes Unternehmen noch in diesem Jahr ein entsprechendes Gerät liefern kann. Im übrigen sei dies auch die Ansicht des Bundespostministeriums.

Die Geräte werden auf der Hannover-Messe zum erstenmal einem breiteren Publikum präsentiert.

Der Loewe-Decoder, der doppeltes Euro-Format hat, sei nicht als Übergangslösung zu betrachten, er habe eine langfristig gültige Konzeption.

Eine weitere Verkleinerung durch höhere Integration ist gleichwohl ins Auge gefaßt. Im zweiten Entwicklungsschritt soll der französische Antilope- und der kanadische Telidon-Standard durch Softwaremodifikationen eingearbeitet werden. Der jetzt präsentierte Decoder empfängt Prestel- und den neuen CEPT-Standard, was für diejenigen Länder von Wichtigkeit ist, die noch nach dem Prestel-Standard arbeiten, jedoch die Umstellung auf den neuen Standard planen.

Die CEPT-Decoder-Entwicklung beruht nach Firmenangaben ausschließlich auf Loewe-Know-how. Sie ist, wie aus Kronach verlautet, zum Patent angemeldet.