BT wagt Spagat zwischen Netz und IT

20.07.2005
Von 
Peter Gruber arbeitet für die Portale Computerwoche und CIO.

Laut Verwaayen hat der Konzernbereich in den vergangenen drei Jahren ein Auftragsvolumen in Höhe von 25 Milliarden Euro erreicht. Der CEO ist davon überzeugt, dass sich die zahlreichen Projekte für BT Global Services aus zwei Gründen rechnen. Zum einen, weil es dem Unternehmen in der Regel gelingt, sein Bestandskundengeschäft durch die Verlängerung auslaufender Verträge zu halten. Für Wachstum sorgen, so kalkuliert Verwaayen, die neu hinzugewonnenen Abschlüsse wie zum Beispiel mit Unilever oder Inbev.

Der CEO ist ferner davon überzeugt, die Position von BT Global Services durch die Akquisition von Infonet, Albacom und Radianz zusätzlich gestärkt zu haben. Unter dem Gesichtspunkt, Großkunden weltweit TK-Dienste sowie den Netzbetrieb anzubieten, ist die Akquisition von Infonet am höchsten einzuschätzen. Das US-Unternehmen stärkt die Präsenz der Briten insbesondere in den USA sowie im asiatischen Raum. Außerdem brachte Infonet 1800 Firmenkunden mit in die Ehe, darunter Volkswagen.

Das gesamte Marktvolumen, das BT Global Services mit seinem Portfolio adressieren kann, beziffert der Carrier derzeit auf rund 500 Milliarden Euro - Tendenz steigend. Bis 2008 soll sich das Geschäft, so die Prognose, auf über 700 Milliarden Euro ausweiten. Gute Chancen, sich ein Stück von dem Kuchen abzuschneiden, werden BT dabei im Bereich der WAN-Services eingeräumt. Durch den Kauf von Infonet rückt BT im Ranking von Forrester Research nach oben. Die Analysten stufen den Netzbetreiber hinter Equant und AT&T an dritter Position ein. Diese drei Anbieter werden Forrester zufolge in den kommenden drei Jahren den internationalen WAN-Markt anführen und zusammen über ein Drittel des Umsatzes auf sich vereinen.

Bezogen auf das IT-Engagement gibt es aber auch mahnende Stimmen. "IT-Services waren erneut der Wachstumsmotor von BT. Es ist jedoch fraglich, wie lange dieses Business das hohe organische Wachstum liefern kann, das BT benötigt, um seine schrumpfenden Geschäfte im Festnetzmarkt auszugleichen", warnt Ovum-Analyst Samad Masood.