Nach langen Spekulationen über ein geplantes Investment in FON (Computerwoche.de berichtete) macht BT nun Nägeln mit Köpfen: Der britische TK-Konzern British Telecom (BT) sei neuer Investor von FON und habe seine drei Millionen Breitbandkunden eingeladen, bei FON mitzumachen, teilte FON-CEO Martin Varsavsky in seinem Blog mit. Als Ergebnis könnten diese nun der BT-FON-Community beitreten und an unzähligen Plätzen in Großbritannien kostenlosen WLAN-Zugang erhalten. Anders herum könnten alle bestehenden Foneros umsonst die BT-FON-Hotspots nutzen.
FON sei nun Teil von BTs Strategie, drahtloses Breitband nicht nur zuhause, sondern auch außerhalb bereitzustellen, so Varsavsky. Aus dieser Sichtweise macht die Partnerschaft für BT durchaus Sinn: Der Carrier wirbt aktuell Kunden für seine konvergente Telefonielösung "BT Fusion". Die mit Dual-Mode-Handys ausgestatteten Nutzer sollen dabei in der Lage sein, zuhause und in der Nähe eines BT-Openzone-Hotspots via WLAN und VoIP zu telefonieren. Ist keine WLAN-Verbindung vorhanden, wird Mobilfunk zur Sprach- und Datenübertragung genutzt. Dank UMA-Technik (Unlicenced Mobile Access) soll dabei eine nahtlose Übergabe des Gesprächs beim Verlassen eines Hotspots möglich sein.
Da BT im Gegensatz zu vielen anderen Carriern keine Mobilfunksparte mehr besitzt, ist dem Telco durchaus daran gelegen, über eine Partnerschaft mit FON weitere nutzbare Hotspots für Fusion-Kunden hinzuzugewinnen. Mit einer besseren WLAN-Abdeckung, aktuell gibt es mehr als 10.000 "Foneros" in Großbritannien, würde entsprechend auch die Attraktivität von BT Fusion steigen.
Ähnlich wie BT scheint auch der französische TK-Anbieter Neuf Cegetel zu denken. Der Konkurrent von France Télécom lädt seine Nutzer dazu ein, die FON-Software auf ihren neuen Wireless-Routern zu installieren, um anderen FON-Mitgliedern den drahtlosen Internet-Zugriff zu ermöglichen. Seit Beginn der Kooperation haben angeblich bereits 500.000 Kunden dem Aufruf Folge geleistet.
Hierzulande gibt es noch keine Kooperation mit FON: Im Gegenteil: eine Reihe von Providern wie 1&1 oder Hansenet untersagen es ihren Kunden grundsätzlich, ihren Internet-Zugang via WLAN der FON-Community zur Verfügung zu stellen. (mb)