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BT soll durch Aufteilung schlanker werden

10.11.2000

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Um dem dümpelnden Aktienkurs der British Telecom (BT) auf die Sprünge zu helfen, will Firmenchef Peter Bonfield den ehemaligen Staatskonzern nun vierteilen. Unter dem Dach der Muttergesellschaft, künftig BT Group, sollen vier Töchter angesiedelt werden: BT Wireless (Mobilfunkgeschäft), Yell (Gelbe Seiten), BT Ignite (Breitband-Einheit) und die neue Company NetCo, in der die Festnetzaktivitäten gebündelt werden. Um den Schuldenberg abzubauen, will der Carrier rund 16,6 Milliarden Euro durch den Verkauf von Unternehmensbesitz einnehmen. Geplant ist, bis Ende dieses Jahres 25 Prozent von Yell und im kommenden Jahr 25 Prozent von BT Wireless an die Börse zu bringen. Zudem soll BT Ignite im Jahr 2001 für ein Going Public vorbereitet werden. Ferner müssen im kommenden Jahr 5000 BT-Mitarbeiter ihren Hut nehmen, hieß es weiter.

Bonfield will in den nächsten 18 bis 24 Monaten das so genannte "Look & Feel" des schwächelnden TK-Konzerns komplett verändern. Die Anleger zeigten sich indes unbeeindruckt: Das BT-Wertpapier verlor im gestrigen Handel um fünf Prozent auf 12,38 Euro. Am heutigen Freitagnachmittag fiel die Aktie um weitere 6,54 Prozent auf 11,57 Euro.

Verstimmt zeigten sich die Anleger vor allem auch wegen des gestern von BT separat veröffentlichten Ergebnisses im zweiten Geschäftsquartal. Der Gewinn vor Steuern fiel gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum um 47 Prozent auf 778,3 Millionen Euro. Den Umsatz konnte der Carrier jedoch um beachtliche 43 Prozent auf 12,56 Milliarden Euro steigern.