Accenture hat den zweiten großen Outsourcing-Deal in dieser Woche an Land gezogen: Die BT Group lagert für fünfeinhalb Jahre weit reichende Funktionen des Finanz- und Buchhaltungswesens aus, darunter auch anspruchsvolle Aufgaben wie Reporting, Monatsabschluss sowie Budgetplanung und Forecasts. Der Vertragswert wurde nicht genannt.

Accenture zählt zu den weltweit wichtigsten Anbietern von BPO-Diensten (Business Process Outsourcing) im Finanzbereich. Am Dienstag erst wurde bekannt, dass der IT-Dienstleister einen umfangreichen FAO-Deal mit dem Stromversorger United Utilities gewonnen hat. Die BT Group wiederum gilt als besonders Outsourcing-affin: Wenige Tage zuvor hatte der Carrier mit einer Erweiterung seines F&A-Vertrags mit dem britischen Outsourcing-Anbieter Xansa Schlagzeilen gemacht.

Die beiden BT-Deals sind ein typischer Fall von Multi-Sourcing, wie es vor allem beim Auslagern von IT-Aufgaben mittlerweile gängige Praxis ist: Anwender schließen kleinere Verträge ab und wählen dabei je nach Art des Auftrags den jeweils besten beziehungsweise preisgünstigsten Anbieter. Im BPO-Geschäft geht der Trend dagegen teilweise wieder zu umfassenderen Deals. Indem sich BT trotzdem dafür entschieden hat, seine F&A-Bereiche an zwei verschiedene Provider auszulagern, unterstreicht der britische TK-Riese seinen Ruf als einer der Outsourcing-willigsten Anwender der Welt.

Wie Xansa wird auch Accenture das BT-Projekt über seine Offshore-Zentren in Indien aus beliefern. Nach den Worten von Andrew Kamp, verantwortlich für Reporting, Planung und Analyse bei BT, sollen die Outsourcing-Deals dazu beitragen, die interne Business-Unterstützung zu verbessern, damit mehr Zeit für strategischere Aktivitäten bleibt.

BT ist ein wichtiger BPO-Referenzkunde von Accenture. 2005 hatte der britische Carrier einen bestehenden HR-Outsourcing-Deal (Human Resources) mit Accenture um fünf Jahre erweitert sowie einen weiteren Deal über die Schulung von Mitarbeiter gewonnen. (sp)