Deutsche Telekom verhandelt noch

BT fordert Publikation der Interconnection-Gebühren

11.07.1997

Bis zum 1. Juli sollten europäische Carrier Details über Interconnection-Gebühren, die sie von ihren Konkurrenten für die Nutzung des eigenen Netzes verlangen, veröffentlicht haben. Das berichtet Mike Conkerry, zuständig für europäische Angelegenheiten bei BT. Diese Regelung gehört zu der Full Competition Directive der EU, die den Wettbewerb zwischen den Providern nach der Liberalisierung regelt.

Nicht alle Carrier konnten diesen Termin einhalten. Zu den Wackelkandidaten gehört neben Portugal Telecom auch die Deutsche Telekom. France Télécom, Telia AB aus Schweden und Telefonica de Espana SA haben ihre Tarife bereits öffentlich gemacht. Der portugiesische und der deutsche Anbieter berufen sich darauf, von einer derartigen Terminierung auf den 1. Juli noch nie gehört zu haben.

Als zusätzliche Schwierigkeit verweist ein Sprecher der Portugal Telecom darauf, daß ihre Gebühren von Kunde zu Kunde variierten und damit eine Auflistung kompliziert würde. Anders liegt der Fall bei der Deutschen Telekom. "Wir verhandeln noch über die Interconnection-Gebühren", erläuterte Hans Ehnert, Sprecher der Deutschen Telekom. Der Carrier darf so lange keine Einzelheiten der Vereinbarungen enthüllen, wie die Zustimmung aus Bonn nicht da ist.

Die Interconnection-Preise in Europa gehen weit auseinander. BT verspricht sich von der EU-Liste einen gewissen Druck auf Anbieter, die hohe Gebühren verlangen. An der Höhe dieser Verbindungsgebühren bemißt sich auch der Preis, den die Carrier ihren Endverbrauchern machen können.