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BSkyB verklagt EDS wegen gescheitertem CRM-Projekt

18.08.2004

Der britische Bezahlfernsehsender BSkyB hat Klage gegen den texanischen Dienstleister Electronic Data Systems (EDS) eingereicht. Wie das Londoner Unternehmen bekannt gab, werden EDS "Betrug, fahrlässige Falschangabe und Vertragsbruch" bei der Einführung eines millionenschweren CRM-Systems (Customer Relationship Management) zur Last gelegt. BSkyB hatte EDS im November 2000 mit der Implementierung der Chordiant-Software in seinen zwei Call-Centern in Livingston und Dunfermline, Schottland, beauftragt. Der Vertrag hatte einen Laufzeit von zwei Jahren und ein Volumen von 112,3 Millionen Dollar. Die Beziehung der beiden Unternehmen endete jedoch bereits knapp ein Jahr vor Auftragsende, da EDS – nach Darstellung von BSkyB – seinen vertraglichen Verpflichtungen nicht nachgekommen sei. Zum heutigen Stand hat der Bezahlsender bereits 310,8 Millionen Dollar in das Projekt investiert. In den nächsten vier Jahren sollen weitere 91 Millionen Dollar ausgegeben werden, um die Implementierung

abzuschließen und das CRM-System an die inzwischen auf sieben Millionen gestiegene Kundenzahl anzupassen.

Aus Sicht von EDS ist die BSkyB-Anklage nur ein Vorwand, um von der eigenen Unfähigkeit, ein CRM-System zu komplettieren, abzulenken. "Falls nötig, werden wir unsere Position auch vor Gericht verteidigen", erklärte ein EDS-Sprecher. Gleichzeitig werde das Unternehmen eine Gegenklage wegen unbezahlter Rechnungen in Millionenhöhe erheben. (mb)