Nach gescheitertem CRM-Projekt

BSkyB verklagt EDS

27.08.2004

Der Bezahlsender hatte EDS im November 2000 mit der Implementierung der Chordiant-Software in seinen zwei Call-Centern beauftragt. Der Vertrag hatte eine Laufzeit von zwei Jahren und besaß ein Volumen von 112,3 Millionen Dollar. Die Beziehung der beiden Unternehmen endete jedoch bereits knapp ein Jahr vor Auftragsende, da EDS - nach Darstellung von BSkyB - seinen vertraglichen Verpflichtungen nicht nachgekommen war. Zum heutigen Stand hat der Bezahlsender bereits 310,8 Millionen Dollar in das Projekt investiert. In den nächsten vier Jahren sollen weitere 91 Millionen Dollar ausgegeben werden, um die Implementierung abzuschließen und das CRM-System an die inzwischen auf über sieben Millionen gestiegene Kundenzahl anzupassen.

EDS sieht in der BSkyB-Anklage nur eine Ablenkung von der eigenen Unfähigkeit, ein CRM-System zu komplettieren. "Falls nötig, werden wir unsere Position auch vor Gericht verteidigen", erklärte ein EDS-Sprecher. Gleichzeitig beabsichtige das Unternehmen, gegen BSkyB eine Gegenklage wegen unbezahlter Rechnungen in Millionenhöhe zu erheben.

Im Streit über die Kündigung eines Servicevertrags mit einem Volumen von rund 166 Millionen Dollar haben die britische Gesundheitsbehörde National Health Service (NHS) und EDS dagegen nun eine Einigung erzielt. Der texanische IT-Dienstleister war im September 2002 beauftragt worden, für die 1,2 Millionen Angestellten der Behörde eine zentrale E-Mail-Verwaltung sowie einen Directory Service einzurichten und zu betreuen. Bei der Kündigung des Vertrags Anfang März 2004 arbeiteten etwa 65 000 NHS-Angestellte mit dem neuen E-Mail-System. (mb)