BSA: Softwarepiraterie in Deutschland erstmals rückläufig

23.05.2006
Die Softwarepiraterie in Deutschland ist einer aktuellen Studie zufolge im Jahr 2005 erstmals seit rund zwölf Jahren zurückgegangen.

Der Anteil von Raubkopien sei bei einem Wert von 1,5 Milliarden Euro von 29 auf 27 Prozent gesunken, teilte der Branchenverband BSA (Business Software Alliance) in München mit. Deutschland liege damit weltweit gemeinsam mit Schweden, Dänemark, der Schweiz und Großbritannien auf Platz fünf in der "Liga der Musterknaben". Europaweit sei die Quote bei nahezu konstantem Schaden von 9,68 Milliarden Euro leicht auf 36 Prozent gestiegen.

Weltweit sei der Kampf gegen illegal kopierte Software vor allem in den Wachstumsmärkten China und Indien sowie in Russland und Osteuropa erfolgreich gewesen. In China verzeichnete das Marktforschungsinstitut IDC, das im Auftrag des Verbandes arbeitet, zum zweiten Mal in Folge eine rückläufige Pirateriequote - 2005 um minus vier auf 86 Prozent. "Dies ist besonders beeindruckend, wenn man das rapide Wachstum der chinesischen IT-Branche in Betracht zieht", sagte Verbandspräsident Robert Holleyman.

Die USA verzeichneten im weltweiten Vergleich mit 21 Prozent zwar erneut die geringste Pirateriequote, liegen mit einem geschätzten Umsatzausfall von 6,9 Milliarden Dollar allerdings noch weit vor China mit 3,9 Milliarden Dollar Schaden. Die höchsten Quoten ermittelte das IDC in Vietnam und Simbabwe (je 90 Prozent), gefolgt von Indonesien (87 Prozent), China und Pakistan (je 86 Prozent).

Die Pirateriestatistik wird jährlich im Auftrag der BSA von der Marktforschungsfirma IDC erhoben. Sie vergleicht den geschätzten Gesamtbedarf an Software mit den tatsächlich verkauften Lizenzen und errechnet daraus den Anteil an Raubkopien. Für die Studie wurden 97 Länder auf den Anteil raubkopierter Software untersucht. In insgesamt 51 Ländern sei die Quote rückläufig, in 27 blieb sie gleich, hieß es. Dass der Einsatz von illegal kopierter Software weltweit nicht zurückging, liege vor allem an Westeuropa, den USA und Japan, die keine Veränderung nach unten verzeichneten. (dpa/tc)