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BSA bietet Amnestieprogramm für Softwarepiraten

07.01.2002
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MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Mit einer befristeten Maßnahme will die Industrievereinigung Business Software Alliance (BSA) der Softwarepiraterie in Unternehmen zu Leibe rücken: Bis Ende dieses Monats haben Firmen die Möglichkeit, bislang illegal genutzte Software bei der Organisation anzuzeigen, ohne dafür rückwirkend zur Verantwortung gezogen zu werden. Üblicherweise drohen für derartige Vergehen Bußgelder von bis zu 150.000 Dollar. Mit seinem Angebot konzentriert sich die BSA für diesen Zeitraum auf sieben US-amerikanische Städte. Dort seien mittlerweile mehr als 800.000 Unternehmen mit entsprechendem Informationsmaterial versorgt worden, teilten die Lizenzhüter mit. Für Interessenten halte die Organisation entsprechende Tools bereit, mit deren Hilfe sich im Einsatz befindliche Software inventarisieren und auf Lizenzverstöße hin untersuchen lassen. Eine ähnliche

Schonfrist-Kampagne soll nach Angaben des Regional Manager Central Europe, Georg Herrnleben, voraussichtlich im Frühjahr dieses Jahres auch in Deutschland starten.

Die BSA hatte erst kürzlich im Rahmen einer Studie nachgewiesen, dass rund ein Viertel aller in US-amerikanischen Firmen eingesetzten Software-Kopien illegal verwendet werden. Dadurch gingen den Herstellern jährlich Lizenzeinnahmen in Höhe von 2,6 Milliarden Dollar durch die Lappen.

In den meisten Fällen geschehe ein solcher Verstoß allerdings nicht vorsätzlich, sondern sei schlicht und einfach auf Sorglosigkeit und Unwissenheit im Umgang mit den Lizenzbestimmungen zurückzuführen, sagte der Direktor of Enforcement, Bob Kruger. Deshalb wolle die BSA den Firmen jetzt die Möglichkeit geben, ihre Fehler in der Vergangenheit straffrei zu korrigieren. (jw)