MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die Europäische Kommission wird die nächsten Anhörungen in ihrem Kartellverfahren gegen Microsoft noch im Dezember vornehmen. Eine Entscheidung darüber, ob der US-Softwareriese die europäischen Antitrust-Gesetze verletzt hat, soll laut EU dann Anfang 2002 fallen. Wie Wettbewerbskommissar Mario Monti erklärte, prüfe Brüssel den Beilegungsvorschlag, den Microsoft im US-Prozess mit dem amerikanischen Justizministerium und neun US-Bundesstaaten erarbeitet hat. Es gehe darum, ob das Konzept auch auf das europäische Verfahren Auswirkungen habe. Genauere Angaben wollte Monti jedoch nicht machen: "Es ist definitiv zu früh für eine Aussage dazu, ob die Entwicklung in den USA unsere Anklageschrift überflüssig macht."

Vor kurzem hatte sich Microsoft im US-Verfahren mit dem Department of Justice sowie neun US-Bundesstaaten auf eine außergerichtliche Beilegung des Falls geeinigt. Neun weitere Bundesstaaten hatten dem Vergleich jedoch nicht zugestimmt und wollen das Verfahren vor Gericht weiterführen. (ka)