Ergänzung für Ciscos IOS vorgestellt

Brückenschlag zwischen IP-Welten

11.01.2002
SAN FRANCISCO (IDG) - Cisco Systems erweitert seine Unterstützung für Version 6 des Internet Protocol (IPv6). Die Router-Software des Herstellers ist nun in der Lage, Adressen zwischen IPv4 und IPv6 zu übersetzen.

Bereits im Mai dieses Jahres hatte Cisco angekündigt, sein Internetworking Operating System (IOS) sei kompatibel zur neuen IP-Generation. IPv6 bietet im Gegensatz zur heute gebräuchlichen IP-Version unter anderem einen größeren Adressraum und bessere Sicherheitsfunktionen. Die jetzt vorgestellte Erweiterung unterscheidet sich von dieser ersten Phase von Ciscos IPv6-Marschroute insofern, als sie einen Brückenschlag zwischen der alten und neuen Protokollwelt darstellt: Das IOS soll nun in der Lage sein, zwischen den 32 Bit großen IPv4-Kennungen und den 128 Bit langen IPv6-Adressen hin- und herzuübersetzen.

Nach Ansicht von Martin McNealis, Director of Product Marketing für Ciscos Internet Technologies Division, ist dies eine der wichtigsten Voraussetzungen für die Verbreitung von IPv6. Unternehmen seien dadurch in der Lage, Netzsegmente auf Basis der neuen IP-Generation einzurichten und sie mit IPv4-basierenden Teilen zu verbinden.

Leider ist die IOS-Erweiterung noch nicht für alle Geräte von Ciscos verfügbar. Der Hersteller bietet die Adressübersetzung zunächst für seine gängigsten Router-Modelle. Die Unterstützung für die Geräte der Reihen "Catalyst 6500" und "7600" soll nach Angaben von Cisco jedoch bereits in der ersten Hälfte 2002 hinzukommen.

Auch Rivale Juniper Networks setzt auf die neue IP-Version. Der Anbieter hat unlängst mitgeteilt, dass seine Netzkomponenten künftig sowohl IPv4 als auch IPv6 unterstützen werden.

Brüssel fördert "6NET"Ciscos Engagement für die nächste IP-Generation manifestiert sich aber auch auf andere Weise: Die von John Chambers geleitete Company beteiligt sich eigenen Aussagen zufolge an der Errichtung des weltweit größten Forschungsnetzes auf Basis von IPv6. Das "6NET" soll zu Beginn acht europäische Länder miteinander verbinden und Übergangspunkte zu IPv6-Netzen in Nordamerika und dem asiatisch-pazifischen Raum besitzen. Die Finanzierung des Projekts übernimmt zu großen Teilen die Europäische Kommission. Neben 6NET leitet die Kommission ein ähnliches Vorhaben unter dem Namen "Euro6IX", das ebenfalls dazu beitragen soll, die Verbreitung von IPv6 in Europa voranzutreiben. (ave)