IBM-Symbiose mit System 32 und 370125

Brottransporter mit Disketten-Beifracht

28.11.1975

OFFENBACH - Wenn die Werksfahrer der Firma Dinges Glockenbrot KG in Offenbach oder der befreundeten Großbäckerei Böker in Göttingen per Lastwagen Grob- und Feingebäck durch die deutschen Lande karren, haben sie eine seltsame Beifracht: IBM-Disketten. Geliefert werden die

Floppies zur Brotfabrik Jaus in Stuttgart. Eine dort installierte IBM 370/125 übernimmt die Weiterverarbeitung der Disketten-Inhalte.

Das Disketten-Karussell ist eine Erfindung einer Arbeitsgemeinschaft von insgesamt vier Brotfabriken. Die Dinges Glockenbrot KG gar nimmt einen besonderen Rang in der Kooperative der Bäcker ein: am 30. Juli 1975 wurde in Offenbach - laut IBM - das erste System 32 überhaupt in Deutschland installiert (siehe auch Seite 1). Dinges-RZ-Chef Karl-Heinz Scherf: "Die Entscheidung war vorprogrammiert. Die beteiligten Firmen wollten gemeinsam eine 370/125 betreiben, um über die Absatzdaten zu besseren Marktinformationen zu kommen. Für die dezentrale Datenerfassung und teilweise Datenverarbeitung mieteten wir das System 32."

An die Stelle der bei Glockenbrot vorher lange Jahre benutzten Univac 9300 (Kartenversion) traten neben dem System 32 (16 K, 9, l MB Platte Zeilendrucker, Bildschirm, Diskettenstation) drei Tandem-Erfassungseinheiten IBM 3742. Hier werden die Daten eines befreundeten Unternehmens - des vierten im Bäcker-Bund - miterfaßt.

Scherf: "Auf der Anlage erledigen wir das Tagesgeschäft, wie Backplan, Transportbelegung, Verkaufsfahrerabrechnung und Fakturierung. Alles weitere macht das gemeinsame Rechenzentrum in Stuttgart." Für das dezentrale IBM-Equipment zahlt Scherf monatlich 5700 Mark Miete. Die Kosten des gemeinsamen Rechenzentrums werden anteilig getragen. Demnächst werden Leitungskosten hinzukommen. Die Back-Genossen bereiten die Datenfernverarbeitung vor. os