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British Teleocm erwirbt weitere 45 Prozent an Viag Interkom

16.01.2001

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - British Telecom übernimmt die 45-prozentige Beteiligung der EON AG an der Münchern Viag Interkom. Dabei zahlen die Briten an den Energieversorger 11,4 Milliarden Euro. Gelingt es BT auch noch die restlichen zehn Prozent zu erwerben, die Telenor an Viag Interkom hält, dann ist der Münchner Carrier künftig eine 100prozentige BT-Tochter.

Die Düsseldorfer EON AG hat die im August 2000 mit British Telecom (BT) vereinbarte Put-Option zur Abgabe ihrer 45prozentigen Beteiligung an Viag Interkom ausgeübt. Über einen Abstoss dieser Beteiligung war bereits seit längerem spekuliert worden, da die EON AG, die aus der Fusion der Veba und Viag hervorging, die Telekommunikation nicht mehr zu den strategischen Kernfeldern ihres Geschäfts zählt. Für die Abgabe der Viag-Interkom-Beteiligung erhält EON rund 11,4 Milliarden Euro. Darin sind der Ausübungspreis von 7,25 Milliarden Euro und Gesellschafterdarlehen enthalten.

Damit hält British Telcom an der im Mai 1995 gegründeten Viag Interkom 90 Prozent. Die restlichen 10 Prozent befinden sich derzeit noch im Besitz der norwegischen Telenor. Bei BT, das Unternehmern verhandelt bereits mit dem norwegischen Carrier über einen Kauf dieser Anteile, ist man zuversichtlich auch diesen Deal bis Februar unter Dach und Fach zu haben. Ebenso optimistisch sind die Briten in Sachen Kartellrecht. In der Londoner BT-Zentrale kann man es sich nicht vorstellen, dass die EU-Wettbewerbshüter der Übernahme noch in letzter Minute einen Stein in den Weg legen.

Nach der Zukunft einer 100-prozentigen BT-Tochter Viag Interkom befragt, heißt es in London lediglich, dass man den eingeschlagenen Kurs der Münchner weiterfahre und stärker in den deutschen Markt investieren werde. An ihrer neuen Tochter loben die Briten vor allem deren Aufstellung als Mobilfunk-Player. Die Münchner Viag-Interkom-Zentrale erwartet ebenfalls keine großartigen Veränderungen, da die Anbindung an BT bereits in der Vergangenheit sehr eng war. So sei das Unternehmen schon direkt an den Concert-Bereich von BT, unter diesem Markennamen vermarkten die Briten ihre internationalen Services, angebunden gewesen und habe auf nationaler Ebene viele Pedants zu diesen TK-Dienstleistungen offeriert. Auch organisatorisch erwarten die Münchner keine grundlegenden Neuerungen, da die Struktur ähnlich wie bei BT aufgebaut sei.