Über 50 Prozent der DFÜ-Anwender unzufrieden:

British Telecom im Kreuzfeuer der Kritik

28.08.1987

LONDON (CWN) - Wachsender Kritik an ihren Dienstleistungen ist die British Telecom (BT) ausgesetzt: Die Benutzer haben sich über Verzögerungen bei der Installation von Leitungen und Reparaturarbeiten beschwert, und von seiten des größten BT-Anwender-Vereins wird vor einem kontinuierlichen Verfall der Dienstgüte gewarnt.

Im letzten Jahr stieg die Anzahl der Beschwerden um 56 Prozent auf über 15000, wobei den Hauptanteil der Streitigkeiten die Modalitäten bei der Tarifierung und Bezahlung der verschiedenen Services ausmachen. Aufgrund dieser Situation sah sich das Regierungsorgan "Office of Telecommunications" (Oftel) dazu veranlaßt, spezifizierte Rechnungsverfahren einzuführen. Nach kürzlich angestellten Untersuchungen sind über 50 Prozent der Benutzer mit den DFÜ-Leistungen von British Telecom unzufrieden.

Im Oftel-Jahresreport bekräftigte der Generaldirektor Bryan Carsberg, daß man mit einem Rückgang der Beschwerden nur im Falle einer neuen Preisgestaltung rechnen könne. Carsberg hat dem Unternehmen mit einer Gesetzesänderung gedroht, wenn es nicht freiwillig entsprechende Aktivitäten einleite.

British Telecom seinerseits versuchte die Kritik anhand der vorgenommenen Netz-Erweiterungen und der Benutzernachfrage zu entkräften. In einem unlängst veröffentlichten Report hatte BT darüber erklärt, daß bereits 9,6 Millionen US-Dollar für die Modernisierung und Erweiterung des Netzwerkes investiert worden seien.