Aufsichtsgremium rügt Mängel

Britisches Behördenprojekt in Gefahr

17.09.2004
MÜNCHEN (CW) - Der US-amerikanische IT-Dienstleister EDS kämpft erneut mit Problemen in einem Großprojekt.

Im jüngsten bekannt gewordenen Fall geht es um eine Vorgangsbearbeitung für die britische Behörde Child Support Agency (CSA), die zum großen Teil von EDS entwickelt wurde. Dazu gehört auch ein Telefoniesystem der englischen BT Group. Das kombinierte System hat einen Auftragswert von rund 800 Millionen Dollar.

In einem Bericht listet ein parlamentarisches Aufsichtsgremium eine ganze Reihe von Mängeln auf. So seien etwa Termine für die Implementierung nicht gehalten worden; die neue Software erlaube es nicht, Vorgänge aus dem alten System zu übernehmen und arbeite mit dem Telefoniesystem nur unzureichend zusammen. Wegen der Probleme müsse die CSA das komplexe alte System parallel weiter betreiben, was zu erheblichen Mehraufwendungen führe. Sollte das IT-System nicht bis Mai nächsten Jahres in vollem Umfang funktionsfähig sein, müsse es abgeschaltet werden, fordern die Prüfer.

In einer offiziellen Erklärung vom Juli 2004 räumt EDS Probleme mit der Software ein. Gemeinsam mit dem Auftraggeber sei man dabei, die Defizite aufzuarbeiten. (wh)