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Britische Internet-Café-Kette soll für illegale Musik-Downloads zahlen

31.01.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die Idee war einfach: Die Kunden der Internetcafé-Kette Easy konnten sich Musikstücke aus dem Netz downloaden und für fünf Pfund (zirka 7,64 Euro) auf eine CD brennen lassen. Zwar stellte das Unternehmen den Service bereits im September 2001 ein, doch am Dienstag verurteilte der High Court in London das Unternehmen wegen Verletzung des Urheberrechts. Wie hoch die Schadensersatzsumme ausfallen wird, die der Gründer Stelios Haji-Ioannou zahlen muss, gibt das Gericht erst in den nächsten Tagen bekannt. Die britische Plattenindustrie fordert nach Angaben von Haji-Ioannou 100 000 Pfund (152.950 Euro).

Doch der Chef der Easy-Group, zu der auch die Fluglinie Easy-Jet gehört, gibt sich nicht geschlagen. Er möchte falls notwendig, bis vor die höchste britische Rechtsinstanz, das House of Lords, gehen. Dabei macht sich der griechische Unternehmer durchaus Hoffnungen auf ein Urteil zu seinen Gunsten. Er beruft sich auf eine Lockerung des Urheberrechts aus dem Jahr 1988. Danach dürfen für den privaten Gebrauch Aufnahmen vervielfältigt werden. Und nichts anderes hätten die Kunden in seinen Internet-Cafés getan. Die Besucher seien darüber informiert worden, dass sie sich bei Downloads möglicherweise strafbar machten. (iw)