Kopf hoch

Brillen als Displays der Zukunft

27.04.2009
Von pte pte
HUDs, neudeutsch Head-Up-Displays, sollen über die Brille in den Alltag der Menschen einziehen. Sie gelten als optische Schnittstelle der Zukunft.

Bislang kennen wohl hauptsächlich Fahrer moderner Autos und Videospieler sogenannte Heads Up Displays (HUDs): In das normale Blickfeld werden digital Bilder eingeblendet, die zusätzliche Information über die Umgebung geben. Nach Berichten der "New York Times" arbeiten bereits unterschiedliche Unternehmen an der Realisierung der Technologie und bereiten Prototypen der HUD-Brillen vor. So könnte in Zukunft vom Smartphone Informationen - wie zum Beispiel eine Landkarte oder Wegweiser - direkt ins Blickfeld des Nutzers übertragen werden.

SBG Labs ist eines der Unternehmen, das die schicken Brillen mit dem gewissen Extra bauen wollen. Dabei wären die Geräte nur geringfügig größer als herkömmliche Brillen. Im Rahmen ist ein winziger Projektor integriert, der das HUD möglich macht. Bislang kam die Technologie schon im Militärbereich zum Einsatz. Die benötigten Geräte sind jedoch zu groß und schwer für den Massenmarkt. So wird der Erfolg der Technologie von der Attraktivität und dem Gewicht der Gläser abhängen, so Henry Fuchs von der Universität von North Carolina. Fuchs selbst gilt als Pionier der neuartigen Displays. Bislang sei es das Ziel der Entwickler, endlich Geräte zu entwickeln, die Menschen freiwillig länger als eine Stunde tragen würden. Ein Preis für die Geräte von SBG ist noch nicht bekannt. Man arbeite an Prototypen, der Einsatz bei Militär und Luftfahrt stünde noch im Vordergrund.

Andere Entwickler glauben selbst an die Verwirklichung der Technologie als Kontaktlinse. Die potenziellen Einsatzmöglichkeiten für beide Varianten sind zahlreich. So könnten die Hilfsmittel zum Beispiel dazu genutzt werden, dem Gedächtnis etwas auf die Sprünge zu helfen. "Was, wenn mir das Display zu jedem Menschen, den ich treffe, den dazugehören Namen mitteilt", so Desney S. Tan, Entwickler bei Microsoft gegenüber der "New York Times". "Man könnte sogar Informationen zum letzten Treffen und die jeweiligen Gesprächsthemen ergänzen." (pte)