Briefdienstleister wollen Direktmarketing ausbauen

31.07.2006
Von Dorothea Friedrich
Deutschlands führende Briefdienstleister wollen ihre Angebote im Direktmarketing eineinhalb Jahre vor der vollständigen Postliberalisierung spürbar ausbauen.

"Wir übernehmen das gesamte Producing eines Mailings", sagte Günter Thiel, CEO der Pin Group, im Gespräch mit der Fachzeitung Onetoone. Die Pin Group ist der bundesweite Briefdienst der deutschen Verleger. Demnächst soll bei dem Unternehmen das Geschäft mit unadressierten Werbesendungen dazukommen. Auch die TNT Post sieht im zunehmenden Wettbewerb im Postmarkt eine Chance für eine höhere Attraktivität der Leistungen, Konditionen und Produkte zu sorgen, wie Marketing-Vorstand Stefan Middendorf. sagte. "Und diese höhere Attraktivität wird die Verschiebung des Marketingmix in Richtung Direktmarketing katalysieren“, ist er überzeugt. Das gilt nicht zuletzt für regionale Anbieter. Sie wollen sich, wie beispielsweise der zum Süddeutschen Verlag gehörende Ecoflash Briefservice zwar im Wesentlichen auf die Postzustellung konzentrieren, aber auch Direktmarketing anbieten.

Da kann die Deutsche Post natürlich nicht zurückstehen und weitet ihre Direktmarketing-Dienstleistungen aus. Der Noch-Monopolist testet derzeit den so genannten Adressdialog. Nach Auskunft von Brief-Vorstand Reinhard Pranke soll bei dem Projekt der der Kunde wie üblich angeschrieben werden. An Stelle einer Antwortkarte wird er allerdings auf eine bestimmte Internetseite verwiesen. Und dort mittels eines personalisierten Codes individuell begrüßt werden.

Die Bundesnetzagentur beziffert das Volumen des deutschen Briefmarktes für Sendungen bis 1000 Gramm auf gut zehn Milliarden Euro. Das Monopol der Deutschen Post für Briefe bis 50 Gramm läuft Ende 2007 aus.