E-Government

Bremsen die Minister den Bundes-CIO aus?

28.11.2007
Michael Wettengel statt Thomas de Maizière für das Triumvirat im Gespräch.

Zum Thema Bundes-CIO meldete sich jetzt auch der Bundesverband der deutschen Industrie (BDI) zu Wort. Gegenüber dem "Handelsblatt" sagte dessen E-Government-Experte Carsten Rolle, die Wirtschaft wünsche sich seit Jahren einen CIO, der "den Flickenteppich der IT-Systeme abschafft und der Regierung eine einheitliche IT-Struktur gibt". Denn die Folge der bislang praktizierten dezentralen Beschaffungspolitik sei, dass zunächst einmal nichts zusammenpasse und mühsam korrigiert werden müsse.

Wie das "Handelsblatt" mutmaßt, sind längst nicht alle Ministerien gewillt, ihr IT-Kompetenzen an eine zentrale Stelle abzugeben. Allerdings haben sie mit Ausnahme des Innenministeriums eigentlich auch noch keine eigene IT-Kompetenz aufgebaut.

Nach derzeitigem Informationsstand wird Bundeskanzlerin Angela Merkel am 10. Dezember auf dem IT-Gipfel in Hannover statt des erwarteten oder erhofften Bundes-CIOs ein Triumvirat vorstellen. Dem IT-Gremium soll der Innenstaatssekretär Hans Bernhard Beus vorstehen, als zweites Mitglied steht offenbar dessen Staatssekretärskollege aus dem Finanzressort, Axel Nawrath, fest. Komplettiert werden soll das IT-Gremium durch ein Mitglied des Kanzleramts. Während die Zeitungen gestern den Amtsschef Thomas de Maizière als dritten Namen handelten, bringt das "Handelsblatt" heute den Abteilungsleiter Michael Wettengel ins Spiel. Hochrangige Wirtschaftsvertreter machen sich aber nach wie vor für einen alleinverantwortlichen und mit weitgehenden Befugnissen ausgestatteten CIO stark. (qua)