Breites Produkt- und Serviceportfolio

02.08.2001

Zunächst unterstützen die Dortmunder ihre Kunden bei der Beratung, Konzeption und Wartung von Internet-/Intranet-gestützten Lösungen zur Prozessoptimierung. Knapp die Hälfte der Einnahmen wurden im Geschäftsjahr 2000 im Bereich "Business Process Optimization" mit Kunden aus den Branchen Telekommunikation, Energieversorgung, Handel und Logistik generiert.

Als Systemintegrator hat sich das Unternehmen außerdem auf Applikationen im Bereich Customer-Relationship-Management (CRM) spezialisiert und setzt hier vor allem auf führende Anbieter wie Siebel Systems und Clarify.

Während sich Pro DV in diesen beiden Geschäftsfeldern als Beratungshaus und Systemintegrator mit schlagkräftigen Konkurrenten wie CSC Ploenzke oder Siemens Business Services (SBS) sowie einer Schar kleinerer Mitstreiter auf einem sehr wettbewerbsintensiven Parkett bewegt, sehen sich die Dortmunder in ihrem dritten Geschäftsfeld "Geo-Solution" weitgehend ohne Konkurrenz.

Infrastruktur-Planung für Supermärkte

In dieser Sparte entwickelt das Unternehmen Programme, die im Marketing und in der Infrastruktur-Planung Einsatz finden. Geht es beispielsweise darum, den Standort für einen neuen Supermarkt zu bestimmen, können mit den "Geo-Business"-Anwendungen die geografische Verteilung der Kaufkraft, Fahrzeugdichte oder die Hauptverkehrsströme visualisiert werden.

Als einschlägigen Kunden konnte Pro DV etwa den Mineralölkonzern Aral in Bochum gewinnen. Teil des Projekts ist es, alle Preis- und Umsatzinformationen sämtlicher Aral-Tankstellen zentral zu erfassen und mit zentralen Daten wie Verkehrsaufkommen, Bevölkerungsstruktur und Verkaufsstellen von Mitbewerbern im Einzugsgebiet zu verknüpfen.

Firmenangaben zufolge hat der Auftrag in seiner ersten Stufe ein Volumen von rund 250 000 Euro. Dass die Dortmunder mit "Geo-Solutions" einen innovativen Ansatz fahren, gilt als unbestritten. Mit einem Umsatz von 3,4 Millionen Euro, die zuletzt in diesem Bereich erzielt wurden, dürfte Pro DV in diesem IT-Segment allerdings auch in Zukunft eher aus einer Marktnische heraus operieren.

Eigene Wege als IT-Dienstleister

Eigene Wege als IT-Dienstleister gehen die Dortmunder auch auf einem anderen Gebiet. Mit der im September 2000 gegründeten Tochtergesellschaft Pro DV Online versucht man derzeit, sich einen Platz in der New Economy zu sichern.

Strategie ist es, mit Internet-Portalen zusätzlich die Branchen zu adressieren, in denen bereits ein Kundenstamm aufgebaut wurde. So entwickelte Pro DV für große forstwirtschaftliche Betriebe ein ERP-System ("Proforst"), das die Abbildung innerbetrieblicher Prozesse als auch die Visualisierung des Baumbestandes ermöglicht.

Mit "ForestNetService", einem virtuellen Marktplatz für die Forst- und Holzwirtschaft, fiel im März der Startschuss für eine erste Handelsplattform. Der ursprünglich zum gleichen Zeitpunkt geplante Launch des Portals "Gartencenter24", das auf mittelständische Gartenbaubetriebe zielt, wurde zunächst aufgrund technischer Schwierigkeiten verschoben und schließlich nicht mehr weiter verfolgt.

Doch auch im Holzhandel - ein Markt, der in Deutschland auf ein Volumen von rund 20 Milliarden Euro geschätzt wird - dürften für die Nordrhein-Westalen die Bäume zunächst nicht in den Himmel wachsen. Zwar führt Pro DV mit dem Bund, dem Land Baden-Württemberg und dem Saarland bereits große Kunden auf der Referenzliste. Vorstandsmitglied Leonhardt rechnet aber damit, dass im laufenden Geschäftsjahr 2001 die entsprechenden Umsatzprovisionen nicht über einer halben Million Euro liegen werden.