Mittelstand fühlt sich unterinformiert
Aus Sicht von Tim Brauckmüller, Geschäftsführer vom Breitbandbüro des Bundes, ist Digitalisierung inzwischen in fast allen Unternehmen ein Thema. Viele Firmen fühlten sich diesbezüglich aber unterinformiert, was Fragen wie die zu erwartende Steigerung der Rentabilität, die benötigte Qualifizierung oder die Absicherung betrifft. Daneben fehlten für das Thema Digitalisierung auch Dienstleister. Problematisch sei dieses Manko vor allem bei Unternehmen mit weniger als 100 Mitarbeitern, führte Brauckmüller weiter aus: Diese seien sehr kritisch bei IT und investierten in Fünf-Jahres-Zyklen.
In der abschließenden Panel-Diskussion ging es vor allem um die unterschiedlichen Konzepte für den künftigen Netzausbau, wobei die Strategie der von den Teilnehmern vertretenen Unternehmen eine nicht ganz untergeordnete Rolle spielte. So drängten die Vertreter von Huawei, Nokia und dem Breko-Verband (beziehungsweise 1&1) zu mehr Geschwindigkeit beim Ausbau und dem flächendeckenden Einsatz von Glasfaser, beziehungsweise verwiesen auf 5G und mobile Übergangstechniken (4,5G, 4,9G).
"100 MBit/s sind ausreichend"
Wolfgang Kopf, Leiter Politik und Regulierung beim Vectoring-Anbieter Deutsche Telekom, wiederum vertrat die Ansicht, dass im Moment 100 MBit/s für die Masse der Nutzer ausreichend seien. Die Bedürfnisse seien unterschiedlich, so Kopf, viele Anwendungen bräuchten kein Breitband, sondern bereits verfügbare Technologien wie Narrowband IoT.
Der Telekom-Manager sieht Glasfaser entsprechend erst als nächste Stufe, wobei seine Company auch hier perfekt aufgestellt sei: "Die Telekom hat mehr als 450.000 Kilometer Glasfaser verbaut, damit haben wir für jeden Mast und für jede Kleinzelle Glasfaser liegen", so Kopf. Die Frage sei nun, ob FTTB oder Fixed Wireless Access der richtige Weg sei.