Mnet baut Glasfasernetz in München aus

Breitband-Internet mit 300 Mbit/s

05.11.2014
Von 
Jürgen Hill ist Chefreporter Future Technologies bei der COMPUTERWOCHE. Thematisch befasst sich der studierte Diplom-Journalist und Informatiker derzeit mit aktuellen IT-Trendthemen wie KI, Quantencomputing, Digital Twins, IoT, Digitalisierung etc. Zudem verfügt er über einen langjährigen Background im Bereich Communications mit all seinen Facetten (TK, Mobile, LAN, WAN). 
Während andere Surfer noch auf leistungsfähige DSL-Anschlüsse warten, können sich die Kunden des Regio-Carriers Mnet bereits auf die nächste Turbostufe freuen. Der Carrier baut sein Glasfasernetz aus und offeriert nun Internetzugänge mit 300 Mbit/s im Downstream und 30 Mbit/s im Upload.
Mnet rüstet auf: In den Glasfasergebieten vermarktet der Carrier jetzt Internet mit 300 Mbit/s.
Mnet rüstet auf: In den Glasfasergebieten vermarktet der Carrier jetzt Internet mit 300 Mbit/s.
Foto: Mnet

M-net hat ein neues Premium-Produkt für Privatkunden: den "Ultraspeed-Internetanschluss" mit einer Bandbreite von 300 Mbit/s und 30 Mbit/s im Upload. Technische Voraussetzung dafür ist eine Glasfaserverkabelung, die bis in die Wohnung reicht. Eine solche FTTH (fiber to the home) genannte Breitband-Infrastruktur baut der Carrier nach eigenen Angaben bereits seit mehreren Jahren unter anderem in Teilen Münchens, Augsburgs und Erlangens auf. Mit Bandbreiten von 300 Mbit/s im Download und 30 Mbit/s im Upload hat der Carrier, so sein Bekunden, die leistungsfähigste Internet-Lösung im Programm. Laut Preisliste berechnet Mnet für Surf&Flat 300 knapp 70 Euro pro Monat.

Glasfaser statt G.fast

Der Stoff aus dem die Träume sind: Ein Glasfaserstrang mit 144 einzelnen Kabeln.
Der Stoff aus dem die Träume sind: Ein Glasfaserstrang mit 144 einzelnen Kabeln.
Foto: Mnet

Für den 300 Mbit/s Anschluss ist Glasfaser bis in die Wohnung erforderlich, denn die letzten Meter werden nicht mehr per VDSL überbrückt wie bei FTTB-Angeboten. Ebenso hält man bei Mnet derzeit wenig von neuen Techniken wie G.fast. "Wir sehen in der Glasfasertechnologie die Zukunft und treiben deshalb schon seit Jahren den Ausbau dieser zukunftssicheren digitalen Infrastruktur mit großem Engagement voran. Welche neuen Möglichkeiten sie eröffnet, zeigt der Ultraspeed-Anschluss", so Jens Prautzsch, Vorsitzender der Geschäftsführung von Mnet. Dabei betrachtet Prutzsch das Angebot nur als einen Zwischenschritt auf dem Weg in die Gigabit-Gesellschaft.

Konkurrenz für das Kabel-TV

Mit der Ankündigung des Geschwindigkeits-Upgrade stiehlt der Regio-Carrier zudem den Kabel-TV-Betreibern die Show. So vermarktet etwa Kabel Deutschland ab November ein Hochgeschwindigkeits-Internet mit 200 Mbit/s Downstream und 12 Mbit/s upload. Siegessicher feierte sich das Unternehmen in eigenen Pressemitteilungen schon "als Leistungsführer und Geschwindigkeitsprimus, der den Geschwindigkeits-Takt vorgibt."

Ab Dezember, so Prautzsch, könne Mnet in München, Augsburg und Erlangen sofort eine fünfstellige Häuserzahl mit 300 Mbit/s versorgen. Diese Kunden erhalten in der Wohnung einen ONT (Optical Network Terminal) sowie ein Fritzbox 7490 installiert. Im Keller ist im Gegensatz zu den bisherigen Glasfaseranschlüssen keine MDU (Multi Dwelling Unit) mehr erforderlich, sondern es genügt ein passiver optischer Splitter um die Signale im Gebäude auf verschiedene Haushalte zu verteilen. Die Bandbreite des Ultraspeed-Anschlusses von 300 Mbit/s ermöglicht dann ein Transfervolumen von 37,5 Megabyte pro Sekunde. Bei dieser Geschwindigkeit dauert der Download eines durchschnittlichen Spielfilms in HD-Qualität (Dateigröße: 6 Gigabyte) weniger als drei Minuten.