Kleiner Lichtblick auf dem IT-Arbeitsmarkt

Branchenreport: Es geht bergauf - aber nicht für alle

15.03.2004
Von YP-Chefredakteur Hans

Einen Rückgang von rund 50 Prozent an Jobs verzeichnen jeweils die Telekommunikationsindustrie, die Elektrotechnikbranche sowie die Software- und Beratungshäuser, wobei sich Letztere nach wie vor auf hohem Niveau bewegen. Auf die IT-Dienstleister entfallen 3048 Stellen, was einem Anteil von fast 22 Prozent aller angebotenen IT-Jobs entspricht.

E-Business erst am Anfang

Trotz dieses dramatischen Rückgangs an IT-Jobs, was zum Teil mit massiven Entlassungen einherging, sind Beratungsfirmen wie Accenture und IT-Hersteller wie IBM zurzeit wieder dabei, sich nach Personal umzuschauen. Beide kündigten an, mehrere hundert Mitarbeiter an Bord zu nehmen. Accenture stellt zum einen für das Beratungsgeschäft Absolventen der Informatik oder der Wirtschaftswissenschaften ein - allerdings mit "überdurchschnittlich abgeschlossenem Studium", wie Berater Ralf Miller versichert. In der Softwareentwicklung bevorzuge man Praktiker, also Programmierer oder Fachinformatiker, etwa mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung oder einer IT-Umschulung.

Die Berater durchlaufen nach einem zweitägigen Einführungsseminar ein vierwöchiges Training und arbeiten dann in Kundenprojekten. Die Anwendungsentwickler hingegen absolvieren ein zweimonatiges Trainee-Programm, in dem sie sich Java- und SAP-Know-how aneignen, bevor sie dann ebenfalls beim Kunden eingesetzt werden.

IBM ist in erster Linie an Fach-, Berufsakademie- und Hochschulabsolventen der Fachrichtungen (Wirtschafts-)Informatik, Elektrotechnik, Wirtschaftsingenieurwesen sowie Betriebs- und Wirtschaftswissenschaften interessiert. Der weltweit größte Computerhersteller sagt ganz klar, dass ihm "fundiertes Fachwissen und Leistungsbereitschaft" sehr wichtig sind. Daneben spielten "Kommunikations- und Teamfähigkeit sowie Flexibilität und Lernbereitschaft" eine große Rolle.

Für weniger negative Schlagzeilen sorgten im vergangen Jahr der Maschinenbau und die Automobilindustrie. Hier betrug der Rückgang der IT-Stellen nur etwa 25 Prozent bis 30 Prozent. Fahrzeugbauer wie BMW oder Audi melden nach wie vor Bedarf an Computerfachleuten, und Audi-CIO Klaus Mühleck verkündet stolz, dass sein IT-Budget nicht gekürzt werde, im Gegenteil: in die IT werde viel investiert, und E-Business stehe erst am Anfang. Der Ingolstädter Konzern sucht in erster Linie Mitarbeiter mit einer "fundierten akademischen Hochschulausbildung, technischem IT-Know-how und praktischen Erfahrungen, am besten in Form von Projektarbeit." Weniger gefragt seien die Entwickler; dieses Know-how könne man sich jederzeit am Markt einkaufen.