Australische PC-Hersteller in der Krise

Branche durch Schrumpfen konkurrenzfähig machen

22.12.1989

SYDNEY (IDG) - Die australische Regierung und die schwer angeschlagene nationale PC-Industrie suchen Wege aus der Krise. Kürzlich sorgte ein Vorschlag für Aufsehen, der vorsieht, die Branche in einem Pool zusammenzufassen.

Die Regierung hatte in der vergangenen Woche zu einem Treffen geladen, an dem sechs nationale Hersteller, Repräsentanten der Venture-Kapital-Industrie, das Ministerium für Industrie, Technologie und Wirtschaft sowie andere Regierungsvertreter teilnahmen.

Dort tauchte der Vorschlag auf, die gesamte Branche auf ein Konsortium oder auf ein bis zwei Unternehmen zu reduzieren, um das Überleben der nationalen PC-Industrie zu sichern. Der noch nicht detailliert ausgearbeitete Plan sieht vor, daß die australischen Hersteller ihre Ressourcen zusammenfassen, damit die wenigen verbleibenden Firmen der Branche besser mit den multinationalen Konzernen konkurrieren können.

Die Zusammenkunft wurde von Trevor Robinson, Berater des Industrie-Ministers John Button, geleitet. Er konfrontierte die Vertreter der nationalen PC-Industrie mit der Erklärung, finanzielle Unterstützung von Regierungsseite sei nicht mehr zu erwarten. Hilfe würde lediglich noch bei der Realisierung von Rationalisierungs-Projekten gewährt, berichtete unsere Schwesterzeitschrift "Computerworld Australia". Die Branche wurde aufgefordert, sich selbst zu helfen. Sie würde keinen nationalen Bonus in einem offenen Markt erhalten.

Die "Buy-Australian"-Politik stehe auf dem Grundsatz "Werte gegen Geld", mit der Kampagne sei nicht beabsichtigt, eine ineffiziente Industrie zu unterstützen, hieß es auf der Veranstaltung.