Ähnlich wie Brain setzt CMI den Schwerpunkt seines Geschäfts auf Software zur Unterstützung von Lieferketten in der Automobil-Zulieferindustrie. In diesem sogenannten Supply-Chain-Management-(SCM-)Markt sieht sich Brain nun mit weltweit rund 1200 Installationen als Marktführer. Das aus der Fusion der Softwarehäuser Rembold + Holzer und BIW entstandene börsennotierte Unternehmen hofft dabei auf eine rasche Geschäftsentwicklung in den USA. CMI erzielte im Fiskaljahr 1998/99 (Ende: 31. Mai) einen Umsatz von knapp 30 Millionen Mark und betreut mit rund 130 Mitarbeitern zirka 400 Kunden aus der Automobil-Zulieferindustrie. Gemeinsam mit der Tochter Brain North America Inc. soll CMI im laufenden Jahr rund 50 Millionen Mark zum Gesamtergebnis beisteuern.

Kurt Rembold, im Brain-Vorstand für Marketing und Vertrieb zuständig, hält Übernahmen dieser Art für nötig, um schnelles Wachstum zu realisieren. In den USA gehe es überdies darum, eine Vertriebsbasis und vor allem Reputation zu erwerben. "Unsere Strategie ist es, Firmen aufzusaugen, die auch zu uns passen." Die USA seien der wichtigste Zielmarkt. "Dort gibt es so viele Zulieferer wie in ganz Europa", so Rembold, doch auch hier beginne sich der Markt zu konsolidieren.

Helmut Polzer, Entwicklungsvorstand von Brain, freut sich über die CMI-Entwicklungsmannschaft, die eine Art "Brückenkopf" in die USA darstelle. Außerdem sieht er Synergien auf der Produktebene. CMI beliefere dort den Automotive-Sektor mit ähnlichen Komplettlösungen wie Brain, allerdings auf Basis der Betriebssysteme Unix und Windows NT. Die Schwarzwälder dagegen sind derzeit noch auf IBMs AS/400-Linie beschränkt. Das soll sich jedoch Ende nächsten Jahres ändern: Dann wird die Software von Brain auf allen drei Plattformen zur Verfügung stehen, einzelne Funktionen von CMI sollen in die Produktpalette von Brain eingeflossen sein.