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Brain International: Insider-Handel bei 3sat-Börsenspiel?

02.01.2002
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MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Auffällige Kursbewegungen im Zusammenhang mit dem Börsenspiel des TV-Senders 3sat im vergangenen Sommer haben das Frankfurter Bundesaufsichtsamt für den Wertpapierhandel (BAWe) auf den Plan gerufen. Medienberichten zufolge hat die Behörde ein förmliches Verfahren wegen des Verdachts auf Insider-Handel eingeleitet. Bei dem Börsenspiel sei am 10. August die Aktie des am Neuen Markt notierten Software-Herstellers Brain International in das Depot einer Teilnehmerin aufgenommen worden. Am gleichen Tag kletterte das Papier auf Xetra-Basis um rund 16 Prozent auf 3,25 Euro. Bereits ab etwa 11 Uhr sei ein deutlicher Umsatz- und Kursanstieg der Aktie zu beobachten gewesen: Während in den vorangegangenen 30 Handelstagen durchschnittlich nur 8.700 Brain-Papiere den Besitzer gewechselt hatten, lag der Umsatz an dem betreffenden Freitag bei 31.825 Titeln. Tags zuvor waren es lediglich 7.736 Aktien.

Nach einer gründlichen Prüfung des Sachverhalts habe sich der Verdacht auf einen möglichen Insiderhandel erhärtet, sagte BAWe-Sprecherin Regina Nößner. Die Behörde werde deshalb nun im Rahmen einer förmlichen Insider-Untersuchung mit den Betroffenen und deren Banken Gespräche aufnehmen, um zu klären, ob es im Vorfeld der TV-Sendung tatsächlich zu unlauteren Geschäften gekommen sei. (jw)