BPO setzt sich allmählich durch

09.02.2009
Vor allem größere Unternehmen sehen im Auslagern ganzer Geschäftsprozesse Vorteile.

Klassisches IT-Outsourcing ist in vielen Unternehmen gängige Praxis. Doch auch mit dem Auslagern von Geschäftsprozessen verdienen spezialisierte Serviceanbieter inzwischen gutes Geld, wie eine von Steria Mummert Consulting initiierte Online-Befragung unter 512 deutschen Fach- und Führungskräften ergeben hat.

Rund 40 Prozent der Interviewten haben bereits entsprechende Projekte umgesetzt oder fest geplant. Unter den größeren Unternehmen sind es 44 Prozent. Entgegen anderen aktuellen Studien sind knapp 70 Prozent der BPO-Anwender (BPO = Business Process Outsourcing) zufrieden oder sogar sehr zufrieden mit ihren Projekten. Für 43 Prozent gilt das Geschäftsprozess-Outsourcing dabei als wichtiger Faktor für den Unternehmenserfolg.

Am häufigsten (67 Prozent) werden Prozesse im Personalwesen ausgelagert. Ein weiterer wichtiger Bereich ist das Finanz- und Rechnungswesen. 54 Prozent der befragten Firmen setzen BPO hier bereits ein oder planen dies konkret.

Das Verlagern von Jobs in Niedriglohnländer ist in BPO-Projekten der Umfrage zufolge eher selten: Drei Viertel der Unternehmen bevorzugen im eigenen Land erbrachte Prozess-Services. BPO-Offshoring ins fernere Ausland ist lediglich bei größeren Unternehmen anzutreffen.

Die Unternehmen, die sich nicht vorstellen können, Geschäftsprozesse an einen externen Anbieter zu übergeben, nannten die Angst vor einem Know-how-Verlust als häufigsten Grund (54 Prozent). Weitere Faktoren sind "gesetzliche Einschränkungen, die die Weitergabe von Daten verhindern", der "Aufwand für die Umsetzung" solcher Projekte, die Gefahr von Arbeitsplatzverlusten und finanzielle Risiken (jeweils 29 Prozent der Nennungen).

Geht es um Outsourcing-Dienste im Allgemeinen, erhoffen sich fast 46 Prozent der Befragten in erster Linie Kostenersparnisse. (sp)