Geschäftsprozesse modellieren

BPMN setzt sich durch in der Praxis

09.02.2009
Von Thomas Allweyer

Tipps für die BPMN-Modellierung

  • Die BPMN umfasst eine Vielzahl von zum Teil auch eher technisch ausgerichteten Symbolen. Treffen Sie daraus zu Beginn der Modellierung eine für Ihre Zwecke geeignete Auswahl und legen Sie verbindlich fest, welche dieser Symbole verwendet werden sollen.

  • Beschränken Sie sich jedoch nicht nur auf die ganz einfachen Symbole wie Aktivitäten und Gateways (Verzweigungen). BPMN-spezifische Konstrukte, wie etwa verschiedene Typen von Ereignissen, der Nachrichtenaustausch zwischen Geschäftspartnern oder die Darstellung von Ausnahmeprozessen, können auch für die fachliche Modellierung nützlich sein.

  • BPMN ist ein Standard. Halten Sie sich daher auch an die in der Spezifikation festgelegte Bedeutung der Symbole. All zu individuelle Auslegungen dieses Standards verhindern ein einheitliches Verständnis und führen zu Fehlinterpretationen.

  • Auch wenn viele BPMN-Symbole intuitiv verständlich sind: Schulen Sie alle Mitarbeiter, die Modelle erstellen. Nur so stellen Sie sicher, dass alle die verschiedenen Konstrukte verstehen und einheitlich anwenden.

  • Erstellen Sie Modellierungskonventionen, in denen Sie beispielsweise festlegen, welche Hierarchie-Ebenen verwendet und wie bestimmte Sachverhalte modelliert werden.

  • Für erforderliche Erweiterungen erlaubt die Spezifikation, zusätzliche Artefakte einzuführen sowie vorhandene Symbole mit Farben oder Icons zu ergänzen. Machen Sie von dieser Möglichkeit Gebrauch, allerdings nur soweit tatsächlich erforderlich. Legen Sie die benutzten Erweiterungen verbindlich fest.

  • Die BPMN dient in erster Linie zur Modellierung der Ablauflogik. Die Verbindung mit anderen relevanten Aspekten, wie zum Beispiel Aufbauorganisation, Datenmodellen oder Systemlandschaft ist zwar möglich, aber nicht Bestandteil des Standards. Legen Sie fest, mit welchen anderen Methoden Sie derartige Sachverhalte modellieren und wie Sie sie mit den BPMN-Prozessen verbinden. Achten Sie darauf, dass Sie ein Modellierungs-Ttool verwenden, das eine derartige Integration verschiedener Sichten ermöglicht.

  • Wenn Sie BPMN zur Spezifikation von ausführbaren Workflows einsetzen, dann unterscheiden Sie fachliche und technische BPMN-Modelle. Führend sollten stets die fachlichen Modelle sein. Definieren Sie ein verbindliches Vorgehen für den Übergang zur Ausführungsebene. Dieser lässt sich heute nicht sinnvoll automatisieren.

Als Einstieg in die BPMN:

Das Buch "BPMN Business Process Modeling Notation " führt anhand zahlreicher praxisorientierter Beispiele schrittweise in die BPMN ein. Ausgehend von den grundlegenden Elementen zur übersichtlichen Ablaufmodellierung wird nach und nach der gesamte Inhalt der BPMN vorgestellt. Sie gewinnen fundierte Kenntnisse des kompletten BPMN-Standards und wissen, wie die verschiedenen Sprachkonstrukte korrekt eingesetzt werden.

Thomas Allweyer:

BPMN Business Process Modeling Notation - Einführung in den Standard für die Prozessmodellierung

BoD, Norderstedt 2008

ISBN 978-3-8370-7004-0

Paperback, 148 Seiten, € 17,90 (inkl. MwSt.)