BP nutzt D-Kanal als Standleitung

19.12.2001
MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die Deutsche British Petrol GmbH (BP) hat mehr als 1.000 Tankstellen in Deutschland und Österreich via ISDN mit der Hamburger Konzernzentrale verbunden. Das Unternehmen nutzt dabei den D-Kanal als gesicherte Standleitung für die Kreditkartenbezahlung und Kassenverwaltung.

Früher stieg der Tankwart noch auf die Leiter, wenn die nächste Benzinpreiserhöhung anstand und die Anzeigetafeln geändert werden mussten. Dieses Bild gehört ebenso der Vergangenheit an wie das des kargen Kassenhäuschens, in dem allenfalls Autobedarf und Truckerzeitschriften zu finden waren.

„Heute wechseln wir das Friteusenfett öfter als das Motorenöl unserer Kunden“, kommentiert Gerhard Gruber, Pächter einer großen BP-Station in München, den Wandel der Tankstellen zum Service-Point mit umfangreichem Waren- und Dienstleistungsangebot. Und auf der Leiter stand Gruber schon lange nicht mehr: „Preisänderungen kommen heute direkt über das elektronische Kassensystem, das die Anzeigen und Zapfsäulen automatisch umstellt.“

Netz für Euro-Umstellung genutzt

Die massive Ausweitung des Tankstellenangebots hatte zur Folge, dass sich der Bandbreitenbedarf für die Kommunikation der einzelnen Stationen mit der Zentrale in Hamburg erhöhte. Der Konzern entschloss sich deshalb im Herbst 2000, die Anbindung der Tankstellen über Datex-P durch eine neue IP-basierende Lösung zu ersetzen.

Notwendig wurde dies aber auch wegen der bevorstehenden Euro-Umstellung: Die Zentrale wollte die neue Netzarchitektur unter anderem dazu nutzen, entsprechende Software-Patches in die Kassensysteme an den Tankstellen einzuspielen.