Motorola übernimmt Betriebsfunk

Bosch kooperiert mit Rockwell und Broadband

04.04.1997

Mit der englischen Rockwell Switching Systems Ltd. will Bosch künftig gemeinsam Call-Center-Lösungen anbieten. Dabei wird die Kooperation sowohl den Vertrieb als auch den Service umfassen. Rockwell ist auf Lösungen im Bereich Call-Center spezialisiert, Bosch bietet die entsprechen- den Telekommunikationssysteme hierzu an. In gemeinsamen Projekten wollen die Partner zunächst einzelne Großkunden betreuen.

Daneben kooperiert Bosch mit der US-amerikanischen Broadband Technologies Inc. (BBT) auf dem Gebiet der Zugangsnetze. Die beiden Unternehmen wollen das "Bosch Access Network" kombiniert mit BBTs "E-FL.X"-Technik anbieten, wodurch Netzbetreiber ein Gesamtsystem erhalten sollen, das Diensteformen von Sprachkommunikation über schnellen Internet-Zugriff bis hin zu digitalem Fernsehen ermöglichen soll. Bosch Access Network ist eine speziell für den Zugangs- und Anschlußbereich entwickelte Technik, die Glasfaser- und Funkverbindungen sowie Übertragungen über Kupferdoppeladerkabel unterstützt.

Aus dem Betriebsfunkgeschäft zieht Bosch sich allerdings zurück: Diesen Bereich verkauft das Unternehmen an die US-amerikanische Motorola Inc. Einen entsprechenden Vertrag haben beide Unternehmen bereits unterzeichnet. Jetzt muß noch das Bundeskartell seine Zustimmung zu dem Deal geben. Motorola übernimmt sämtliche Aktivitäten von Bosch sowie auch die Entwicklung und Fertigung in Berlin-Spandau und den Vertrieb in Deutschland und dem europäischen Ausland. Als Gründe für den Verkauf nennt Bosch den auch für den Betriebsfunk anstehenden Wechsel zu digitaler Übertragungstechnik. Hier hat das Unternehmen bereits im Juli 1996 die Entwicklung eines Nachfolgesystems eingestellt, um sich verstärkt anderen Kommunikationstechniken widmen zu können.

Für Motorola stellt der Deal eine Stärkung der europäischen Position dar. Das Unternehmen gehört zu den weltweit führenden Anbietern im Bereich Betriebsfunk.