Web

Borlands Produktstrategie gewinnt Konturen

26.10.2004
Von 


Sascha Alexander ist seit vielen Jahren als Redakteur, Fachautor, Pressesprecher und Experte für Content-Strategien im Markt für Business Intelligence, Big Data und Advanced Analytics tätig. Stationen waren unter anderem das Marktforschungs- und Beratungshaus BARC, die "Computerwoche" sowie das von ihm gegründete Portal und Magazin für Finanzvorstände CFOWORLD. Seine Themenschwerpunkte sind: Business Intelligence, Data Warehousing, Datenmanagement, Big Data, Advanced Analytics und BI Organisation.

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Immer mehr Hersteller formulieren derzeit Produktstrategien, die nicht mehr nur auf die Bedürfnisse der IT, sondern auch auf die des Business abgestellt sein sollen. So hatte Borland kürzlich seine Vision unter dem Namen Software Delivery Optimization (SDO) vorgestellt und das Ziel anvisiert, mit seinen Tools die Softwareentwicklung zu einem kontrollierbaren und wiederholbaren Business-Prozess zu machen. Ausgangspunkt sind bisherige Werkzeuge und Methoden des Anbieters für die Verwaltung des Lebenszyklus einer Software (Application Lifecycle Management), die nun um detaillierte Projektabläufe und durch die Einbeziehung von Projektbeteiligten aus dem Management erweitert werden. Ziel von SDO ist es letztlich, Software und Änderungen an ihr besser und zeitgerecht planen zu können sowie Ressourcen, Kosten etc. effizienter zu nutzen.

Dieser Tage wurden nun drei Produkte vorgestellt, die den SDO-Gedanken implementieren helfen sollen und unter dem Projektnamen "Themis" entstanden. Grundlage und Ursprung der neuen Tools ist das bisherige "Together Controlcenter", eine Umgebung für die modellgetriebene Softwareentwicklung, die mit dem Kauf des Anbieters Together an Borland gefallen war. Vergleichbar den Strategien bei Konkurrenten wie IBM Rational werden die neuen Tools nach Rollen "Entwickler", "Designer" und "Architekt" im Projekt zugeordnet und sollen vor allem Modellierungsfunktionen in den Entwicklungsprozess einbringen.

So richtet sich das Werkzeug " Together Developer 2005" an Entwickler, die Anwendungscode grafisch mit Hilfe der der Unified Modeling Language (UML) visualisieren und bearbeiten wollen. Der "Together Designer" ist hingegen ein reines UML-Modellierungswerkzeug für den Entwurf von Software. Basierend auf den beiden genannten Tools dient schließlich der bereits vermarktete "Together Architect" sowohl für das Design als auch für die Bearbeitung und Generierung von Code. Dabei kommt mit "Query, View, Transform" (QVT) auch ein angehender Standard der Object Management zum Einsatz. Er wird von einer integrierten Transformations-Engine unterstützt und soll sicherstellen, dass sich Modelle auf eine standardisierte Art und Weise zum Beispiel in Java- oder .NET-Code umwandeln lassen. Together Architect soll in einer zweiten Version im ersten Halbjahr 2005 auf den Markt kommen. Der Developer und Designer sind für November angekündigt. (as)