Borland konsolidiert C++-Tools

25.09.2003
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Sascha Alexander ist seit vielen Jahren als Redakteur, Fachautor, Pressesprecher und Experte für Content-Strategien im Markt für Business Intelligence, Big Data und Advanced Analytics tätig. Stationen waren unter anderem das Marktforschungs- und Beratungshaus BARC, die "Computerwoche" sowie das von ihm gegründete Portal und Magazin für Finanzvorstände CFOWORLD. Seine Themenschwerpunkte sind: Business Intelligence, Data Warehousing, Datenmanagement, Big Data, Advanced Analytics und BI Organisation.
MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Mit der nächsten Generation der Entwicklungsumgebung "C++Builder" unternimmt Borland den Versuch, über ein Framework diverse C++-Compiler und Zielplattformen in einer Arbeitsumgebung zu unterstützen.

Die jetzt unter dem Namen "Borland C++Builder X" erhältliche Entwicklungsumgebung für C und C++ gestattet es erstmals, Anwendungen für Windows, Linux und Solaris in einer Umgebung zu erstellen. Als weitere Neuerung stehen dem Programmierer eine größere Auswahl an C++-Werkzeugen (Compiler, Debugger, Linker) zur Verfügung. So werden neben den hauseigenen C++-Compilern, von denen einer mit dem aktuellen Standard ANSI/ISO-C++ konform sein soll, auch die GNU Compiler Collection und die Compiler für Visual Studio 7.1, Intel X86 und Itanium mitgeliefert. Die entsprechenden C++-Varianten von Sun/Forté und Metroworks werden unterstützt.

Umfassende Arbeitsumgebung

Ziel von C++Builder X ist es laut Jason Vokes, European Product Line Manager bei Borland, dem stark fragmentierten Markt für C++-Tools und Bibliotheken eine umfassende Arbeitsumgebung für Rapid Application Development (RAD) entgegenzusetzen. Sie soll sich nicht nur auf allen genannten Plattformen einsetzen lassen, sondern auch flexibel an die Anforderungen und Vorlieben möglichst vieler Entwickler anpassen und konfigurieren lassen. Deren Zahl beläuft sich laut einer aktuellen Untersuchung von IDC auf rund drei Millionen Anwender, von denen Borland bisher nur die Fraktion der Windows-Programmierer ansprechen konnte.

Mit dem aktuellen Release ordnet Borland zugleich sein Portfolio neu. So richtet sich die "Personal Edition" von C++Builder X an Entwickler und unterstützt nur eine kleine Zahl von Compilern und Debuggern. Darauf aufbauend ermöglicht die "Mobile Edition" die Entwicklung von mobilen Anwendungen mit dem Software Development Kit des Betriebsystems Symbian und stellt hierzu spezielle Wizards bereit. Laut Vokes ist es möglich Anwendungen auf dem Client einzusetzen und beispielsweise ein Handy über eine Bluetooth-Schnittstelle aus der Entfernung zu Debuggen.

Den versprochenen integrierten Support für C++-Tools soll die "Developer Edition" einlösen, die zugleich die bisherige "Professional Edition" ablöst. Sie wartet zusätzlich mit Intels Compilern für X86 und Itanium sowie dessen High-Perfomance-Libraries auf. Alle neuen Features und Optionen sind schließlich mit der "Enterprise Edition" verfügbar. So wird Intels Optimierungs-Tool "Vtune" geboten, das normalerweise separat verkauft wird, sagte Vokes.

Außerdem finden sich Produkte für die Verwaltung des Lebenszyklus beziehungsweise der Integration der Software. Es sind dies Version 5.1 der Datenbank "Interbase", die Tools für Anforderungs- beziehungsweise Konfigurations-Management "Caliber RM" und "Starteam", das Installationswerkzeug "Installshield, eine spezielle Ausgabe des Modellierungswerkzeugs "Together for C++ Builder X" sowie eine Entwicklerlizenz des Object Request Brokers "Visibroker 5.2". Letzterer soll bei der Entwicklung von verteilten Anwendungen helfen.

Die versprochene visuelle Benutzeroberfläche für alle Plattformen ist allerdings laut Vokes nur als Preview enthalten und wird erst in den kommenden Monaten vervollständigt.