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Borland: Gewinneinbußen trotz Umsatzplus

29.01.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der US-amerikanische Softwarehersteller Borland hat seinen Umsatz im vierten Quartal des abgelaufenen Geschäftsjahres 2002, das am 31. Dezember zu Ende ging, gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres um 14 Prozent gesteigert. Der Nettogewinn ging allerdings auf die Hälfte zurück.

Die Quartalseinnahmen stiegen von 59 auf 67,1 Millionen Dollar, wovon 4,4 Millionen Dollar auf das Konto von Starbase gingen. Borland hatte den Anbieter von Entwicklungs-Tools vergangenen November zu 79 Prozent übernommen, die Akquisition der restlichen 21 Prozent erfolgte Anfang des Jahres.

Aufs Gesamtjahr gerechnet, erhöhten sich die Erlöse um zehn Prozent von 221,8 Millionen auf 244,6 Millionen Dollar. Wichtigster Umsatztreiber war dabei laut Firmenangaben das Geschäft mit Java-basierenden Lösungen, auf die 38 Prozent des Gesamteinnahmen sowohl im Berichtszeitraum als auch im Gesamtjahr entfielen.

Aber auch der Umsatz mit Enterprise-Software legte im vierten Quartal um zwölf Prozent gegenüber dem Vorjahr zu und machte damit 21 Prozent der Quartalseinnahmen beziehungsweise 19 Prozent der Gesamterlöse 2002 aus. Das Servicegeschäft, auf das 16 Prozent des Borland-Umsatzes entfallen, verbesserte sich sogar um 19 Prozent im Vergleich zum vierten Quartal 2001. Rückläufig war dagegen der Bereich Anwendungsentwicklung (Rapid Application Development), der im Berichtszeitraum 19 Prozent und im Gesamtjahr 24 Prozent zum Gesamtumsatz beisteuerte.

Vor allem wegen der Kosten für Übernahmen - neben Starbase hatte Borland vergangenen Herbst den Toolhersteller Togethersoft geschluckt - musste das Unternehmen allerdings eine glatte Gewinnhalbierung gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres hinnehmen: Das Nettoergebnis sank von 6,2 Millionen Dollar oder acht Cent pro Aktie auf 3,1 Millionen beziehungsweise vier Cent pro Anteilsschein. Aber auch ohne Restrukturierungs- und akquisitionsbezogene Aufwendungen sowie Abschreibungen erwirtschaftete Borland nur 5,8 Millionen Dollar. Im vierten Quartal 2001 hatte der Softwareanbieter noch einen Proforma-Gewinn in Höhe von 6,4 Millionen Dollar ausgewiesen. (sp)